Maria Dorothea Simon

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Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Simon, Maria Dorothea
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel Dr.
Geschlecht weiblich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  38741
GNDGemeindsame Normdatei
Wikidata
GeburtsdatumDatum der Geburt 6. August 1918
GeburtsortOrt der Geburt Wien
SterbedatumSterbedatum 8. März 2022
SterbeortSterbeort
BerufBeruf Psychologin, Psychoanalytikerin
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen)
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki 
RessourceUrsprüngliche Ressource  Gedenktage
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Letzte Änderung am 28.10.2022 durch WIEN1.lanm09was
BestattungsdatumDatum der Bestattung 
FriedhofFriedhof, auf dem eine Person begraben wurde
Grabstelle

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Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft
  • Goldenes Verdienstzeichen des Landes Wien (Verleihung: 20. März 1998)


  • Direktorin der Akademie für Sozialarbeit der Stadt Wien (1970 bis 1983)

Maria Dorothea Simon, * 6. August 1918 Wien, 8. März 2022, Psychologin, Leiterin der Sozialakademie in Wien.

Biographie

Maria Dorothea Simon absolvierte in Wien eine Ausbildung zur Kindergarten-Pädagogin, bevor sie 1936 nach Prag ging, um dort an der "Masarykschule für Sozial- und Gesundheitsfürsorge", einer Schule für Sozialarbeit, die von der Rockefeller Foundation gegründet worden war, zu studieren. 1938 wurde die deutschsprachige Abteilung der Schule geschlossen und Simon verbrachte die folgenden Jahre in England, wo sie unter anderem in Anna Freuds "Hampstead Nursery", einem Heim für Kriegswaisen, tätig war. Ab 1941 setzte Simon mit einem Stipendium der tschechischen Exilregierung ihr Studium an der University of Oxford fort, das sie 1944 als diplomierte Sozialarbeiterin abschloss. Im selben Jahr heiratete sie Joseph Simon, den sie schon seit ihrer Zeit in der sozialistischen Jugendbewegung in Wien kannte. Während des Zweiten Weltkrieges schloss sich Simon im Kampf gegen das Nationalsozialistische Deutschland der Frauenabteilung der britischen Armee an und arbeitete dort im Rang einer Unteroffizierin als Lehrerin. Gleichzeitig begann sie ein Fernstudium an der London University, das sie mit dem akademischen Grad Bachelor of Science in Wirtschaftswissenschaft und Politologie abschloss. Nachdem sie ein Jahr in Dänemark verbracht hatte, ging Simon 1946 in die USA, wo sie eine Anstellung als Sozialarbeiterin bei einer jüdischen Familien-Wohlfahrtseinrichtung in Seattle fand. 1947 kehrte sie nach Wien zurück und begann ein Doktoratsstudium der Psychologie (Nebenfach: Anthropologie). Gleichzeitig bildete sie sich im Bereich der Psychotherapie weiter. Unter anderem arbeitete sie mit August Aichhorn zusammen. Nachdem Maria Simon 1952 mit der Dissertation "Untersuchung an Kindern mit dem Children's Apperception Test von Bellak" das Doktorat erworben hatte, führten sie Lehraufträge wieder in die USA. Von 1957 bis 1961 war sie Assistenz-Professorin an der University of Arkansas und leitete Lehrveranstaltungen an der University of Chicago, wo sie unter anderem mit Bruno Bettelheim zusammenarbeite, sowie an der Hofstra University auf Long Island. Aus persönlichen Gründen kehrte Maria Simon nach Wien zurück und arbeitete seit 1963 am Institut für Höhere Studien (IHS). Während dieser Tätigkeit führte sie Studien zu verschiedensten soziologischen Themenstellungen durch, wie beispielsweise zu nationalen Vorurteilen bei Kindern. Sie entwickelte eine Methode, Familienpathologien zu untersuchen und erstellte eine Umfrage zum Zustand der Sozialarbeit in Österreich. Für eine vergleichende Studie zu Selbstmord in Wien und Los Angeles kehrte sie für wenige Monate in die USA zurück. 1970 wurde Simon Direktorin der Sozialakademie in Wien, wo sie sowohl die Ausbildung als auch das Berufsbild der im Sozialbereich Tätigen reformierte. Neben ihren Forschungsergebnissen publizierte Maria Simon Lehrbücher und theoretische Werke zur Sozialarbeit. Auch nach ihrer Pensionierung 1983 arbeitete sie als Expertin im Bereich der Sozialarbeit wie beispielsweise bei der United Nation's World Federation of Mental Health (WFMH) und setzte bis ins hohe Alter ihre internationale Vortragstätigkeit fort.

Werke (Auswahl)

  • Maria Dorothea Simon: Psychologie, gestern und heute. Eine Einführung in die Geschichte und in die modernen Hauptströmungen. Wien: Österreichischer Bundesverlag 1973
  • Gemeinsam mit Hans Strotzka: Psychohygiene und Mutterberatung. Eine Bestandsaufnahme als Grundlage für eine Reform. Wien: Verlag für Jugend und Volk 1972
  • Maria Dorothea Simon: Über den Affektwert von Wortdarstellungen: eine Untersuchung an Kindern. Wien: Institut f. höhere Studien 1966

Literatur