Maria Horch

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Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Horch, Maria
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname Gutmann, Maria; Gutmann-Horch, Maria; Herschman, Maria
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel
Geschlecht weiblich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  367602
GNDGemeindsame Normdatei 116982845
Wikidata
GeburtsdatumDatum der Geburt 11. Juni 1889
GeburtsortOrt der Geburt Graz 4021912-4
SterbedatumSterbedatum 19. Februar 1963
SterbeortSterbeort Zürich 4068038-1
BerufBeruf Schauspielerin, Regisseurin, Literaturagentin
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen)
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass
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RessourceUrsprüngliche Ressource 
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Letzte Änderung am 24.04.2024 durch WIEN1.lanm09fri
BestattungsdatumDatum der Bestattung 
FriedhofFriedhof, auf dem eine Person begraben wurde
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Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Maria Horch (geborene Gutmann), * 11. Juni 1889 Graz, † 19. Februar 1963 Zürich, Schauspielerin, Regisseurin, Literaturagentin.

Biografie

Maria Gutmann, verheiratete Horch, gab am 29. April 1907 als Christine in Schnitzlers "Liebelei" am Grazer Theater am Franzensplatz ihr Debut. Zwei Tage später trat sie erstmals am Grazer Stadttheater als Hero in Grillparzers "Des Meeres und der Liebe Wellen" auf. Gastauftritte führten sie bald auch nach Salzburg.

In den 1920er-Jahren wurde Wien ihr Lebensmittelpunkt. Hier trat sie am Deutschen Volkstheater und am Raimundtheater auf. Die beiden Theater wurden von Rudolf Beer geleitet, der Maria Gutmanns Ambitionen, selbst Regie zu führen, unterstützte. 1929 inszenierte sie das sozialkritische Stück "Revolte im Erziehungsheim" von Martin Lampel am Raimundtheater. Sie war damit die erste Regisseurin an einem österreichischen Theater. Anlässlich des Staatsfeiertages am 12. November 1930 wurde im Konzerthaus in einer geschlossenen Veranstaltung das Kriegsdrama " Die Matrosen von Cattaro" von Friedrich Wolf gezeigt. Auch diese Inszenierung, die bald darauf vom Raimundtheater übernommen wurde, stammt von Maria Gutmann.

Als Beer am Volkstheater eine Elevenschule einrichtete, war Maria Gutmann unter den Lehrkräften. Die der Sozialdemokratie nahestehende Künstlerin setzte sich für eine "Studiobühne" ein, an der sich junge Schauspielerinnen und Schauspieler ausprobieren konnten. Die "Studiobühne – junge Bühne" brachte politisch und gesellschaftlich relevante Stücke in hoher künstlerischer Qualität in den Außenbezirken zur Aufführung und boten damit einen niederschwelligen Zugang zur Kultur. 1932 und 1933 fungierte Maria Gutmann als Oberspielleiterin von Kinderstücken am Raimund- und am Volkstheater. Unter anderem inszenierte sie Erich Kästners "Pünktchen und Anton" und "Emil und die Detektive". Für das Kinder- und Jugendtheater schrieb Maria Gutmannn aber auch eigene Texte.

Daneben stand sie weiterhin auf der Bühne und war im Radio zu hören. Sie blieb bis 1935 am Volkstheater und wechselte dann in die Dramaturgie des Theaters in der Josefstadt. Sofort nach dem sogenannten "Anschluss" verließ Maria Gutmann Wien und fand zunächst in Paris eine Anstellung beim Sender Radio Cité, ihr Ziel waren jedoch die Vereinigten Staaten. 1940 kam sie nach Kuba, von wo sie nach New York gelangte. Im amerikanischen Exil nannte sie sich Maria Hershman. Auch im Exil widmete sie sich der Theaterarbeit mit jungen Menschen und leitete das "Young People's Theater". Sie inszenierte Pantomimen, trat beim deutschsprachigen Exiltheater "Players from Abroad" auf und schrieb Drehbücher für Kurzfilme. 1945 heiratete Maria Gutmann den ebenfalls aus Wien stammenden Dramaturgen Franz Horch, der in New York eine Literatur-Agentur betrieb. 1946 nahm Maria Horch die amerikanische Staatsbürgerschaft an, 1948 kehrte sie zum ersten Mal wieder nach Europa zurück. Nach dem frühen Tod ihres Mannes (1951) führte sie seine Agentur weiter. Regelmäßig bereiste sie Europa, um Buchmessen zu besuchen und Kontakte zu Literaturschaffenden zu pflegen. Im Februar 1963 starb sie in einer Schweizer Klinik an den Folgen eines Schlaganfalles.

Quellen

Literatur

  • Ilse Korotin [Hg.]: biografiA. Lexikon österreichischer Frauen. Band 1 A –H. Wien [u. a.]: Böhlau 2016, S. 1121
  • Kay Weniger: "Es wird im Leben dir mehr genommen als gegeben ...". Lexikon der aus Deutschland und Österreich emigrierten Filmschaffenden 1933 bis 1945. Eine Gesamtübersicht. Hamburg: ACABUS Verlag 2011, S. 45
  • Wikipedia: Maria Gutmann [Stand: 04.08.2023]


Maria Gutmann-Horch im Katalog der Wienbibliothek im Rathaus.