Marianne Leisching
Marianne Leisching, * 11. Juli 1896 Wien † 31. Jänner 1971 Amsterdam, Emailkünstlerin, Kunsthandwerkerin.
Biografie
Marianne Leisching war die Tochter des Kunsthistorikers und Direktors des Österreichischen Museums für Kunst und Industrie Eduard Leisching und von Adele, geborene Margulies. Marianne Hainisch war ihre Patentante, Ilse Bernheimer ihre Cousine.
Von 1915 bis 1919 studierte sie an der Kunstgewerbeschule, unter anderem bei Josef Hoffmann (Architektur) und Adele von Stark (Email). Ab 1923 war sie in der Kunstwerkstätte der Wiener Werkstätte tätig und schuf vor allem Stoff- und Teppichmuster sowie zahlreiche Emailarbeiten. 1925 erhielt sie bei der Pariser Kunstausstellung eine bronzene Medaille. 1939 emigrierte sie in die Niederlande, wo sie mit ihrer Schwester Elisabeth Leisching im Atelier der Kunstbuchbinderin Elisabeth Menalda lebte. Dort arbeitete sie als Modistin und Haushälterin. Zum einen hatte sie Kontakt mit Lotte Calm, die im südholländischen Wassenaar lebte und zum anderen unterhielt sie einen Briefwechsel mit Alice Fischer, in dem die beiden Künstlerinnen über ihre Erinnerungen bei der Wiener Werkstätte reflektierten und der erhalten geblieben ist.
Marianne Leisching starb im Alter von 74 Jahren und wurde gemeinsam mit ihrer 9 Jahre später verstorbenen (1980) Schwester am Friedhof Westerveld in Driehus/Verlsen bestattet.
Marianne Leischings Nachlass ist im Familienarchiv der Familie Leisching in der Wienbibliothek im Rathaus enthalten.
=Quellen
- ANNO: Fünfundzwanzig Jahre "Wiener Werkstätte". In: Wiener Zeitung, 31.05.1928, S. 3–4
- ANNO: Österreich auf der Pariser Kunstausstellung. In: Neues Wiener Tagblatt, 29.10.1925, S. 8
Literatur
- Christoph Thun-Hohenstein / Anne-Katrin Rossberg / Elisabeth Schmuttermeier [Hrsg.]: Die Frauen der Wiener Werkstätte. Basel: Birkhäuser 2020, S. 238
- Wikipedia: Marianne Leisching
- biografiA: Leisching Marianne [Stand: 29.12.2023]
- Weltkunst: Starker Formensinn, 14.04.2021