Max Brod (Sänger)
Max Brod, * 21. April 1880 Brünn (Brno), † 28. Juli 1959 Wien 4, Schelleingasse 12 (Zentralfriedhof, Israelitische Abteilung 50/6/54), Schauspieler (Charakterkomiker), Operettensänger.
Begann seine Laufbahn 1899 in Iglau (Mähren) und Jägerndorf (Österreichisch-Schlesien), spielte dann drei Jahre in Olmütz und fünf Jahre in Breslau.
1909 kam er an das Johann-Strauß-Theater in Wien und spielte hier bis 1927. 1928 ging er ans Bürgertheater, 1929 holte ihn Hubert Marischka ans Theater an der Wien. Brod hatte Gastspiele in vielen deutschen Städten, aber auch in Budapest und Zürich und arbeitete auch beim Kabarett und beim Film.
1938 mußte Brod aus rassischen Gründen seine künstlerische Tätigkeit einstellen und wurde als Hilfsarbeiter zwangsverpflichtet. 1945 feierte er am Raimundtheater ein erfolgreiches Comeback.
Brod, ein Komiker eigener Prägung, spielte ab 1901 Rollen des Charakterkomikers und ist einer der letzten der "alten Operettengarde"; er war maßgebend am Erfolg vieler Operetten beteiligt ("Czardasfürstin", "Fideler Bauer", "Fürstenkind", "Hollandweibchen", "Paganini"); zu seinen Lieblingsrollen gehörten "Graf von Luxemburg", "Rastelbinder" und "Veilchenmädel".
Brod stand weit über zweitausendmal in Operetten auf der Bühne.
Quellen
Literatur
- Heribert Sturm: Biographisches Lexikon zur Geschichte der böhmischen Länder. München: Oldenbourg 1974 - lfd.
- Peter Ernst: Wiener Literaturgedenkstätten. Hg. von Felix Czeike. Wien: J & V-Edition Wien-Verlag 1990
- Robert Teichl: Österreicher der Gegenwart. Lexikon schöpferischer und schaffender Zeitgenossen. Wien: Verlag der Österreichischen Staatsdruckerei 1951
- Adalbert Schmidt: Dichtung und Dichter Österreichs im 19. und 20. Jahrhundert. Band 1. Salzburg: Bergland-Buch 1964, S. 283 f. und Register
- Kunst und freie Berufe 238 (1969)
- Rathauskorrespondenz, 19.04.1950