Melanie Köchert
Melanie Köchert, * 6. Jänner 1858, † 21. März 1906 Wien, Gatte Heinrich Köchert, befreundet mit Hugo Wolf.
Biografie
Die Tochter des Geschäftsinhabers Anton Lang heiratete 1878 Heinrich Köchert, den Mitinhaber der Firma Hofjuwelier A. E. Köchert. Seit 1879 war sie Hugo Wolfs Klavierschülerin. Die sich daraus entwickelnde Freundschaft ist durch den Briefwechsel der beiden, der in der Handschriftensammlung der Wienbibliothek im Rathaus aufbewahrt ist, dokumentiert. An die 250 Korrespondenzstücke bilden eine wesentliche Quelle für die Biographie des Komponisten. Die Familie Köchert zählte zu den wesentlichsten Förderern Wolfs. Häufig war er bei ihr zu Gast, sie bot ihm in Wien verschiedene Unterkünfte und lud ihn im Sommer in ihr Landhaus in Traunkichen ein. 1898 unternahm Melanie Köchert mit dem bereits erkrankten Wolf eine Italienreise. Mehrmals wöchentlich besuchte sie Wolf in der “Niederösterreichischen Landesirrenanstalt“, wo der Musiker von 1899 bis zu seinem Tod behandelt wurde. Der Verlust ihres Freundes ließ Melanie Köchert in eine tiefe Depression fallen, am 21. März 1906 stürzte sie sich aus dem vierten Stock ihres Wohnhauses am Neuen Markt.
Teilnachlass in der Wienbibliothek im Rathaus.
Quellen
Literatur
- Hugo Wolf: Briefe an Melanie Köchert. Hrsg. von Franz Grasberger. Tutzing: Schneider 1964
- Hugo Wolf. Biographisches, Netzwerk, Rezeption. Hg. von Thomas Aigner [u. a.]. Wien: Wienbibliothek im Rathaus / Metroverlag 2010
Melanie Köchert im Katalog der Wienbibliothek im Rathaus.