Michael Birkmeyer
Michael Birkmeyer, * 20. Oktober 1943 Wien, Balletttänzer, Choreograf.
Biografie
Michael Birkmeyer erhielt die erste Ballettausbildung von seinem Vater Tony Birkmeyer, der die Ballettschule der Wiener Staatsoper leitete, und perfektionierte sich in Paris bei Victor Gsovsky. Sein erstes fixes Engagement trat er 1960 beim Ballett der Wiener Staatsoper an, hier avancierte er 1967 zum Solotänzer und 1972 zum Ersten Solotänzer. Private Studien nahm er bei Rudolf Nurejew, unter dem er an der Wiener Staatsoper mehrere Choreografien erarbeitete und mit dem er viele Male gemeinsam auf der Bühne stand. Gastauftritte führten ihn zum Covent Garden Ballet nach London, zum American Ballet Theatre nach New York und zum Australian Ballet nach Melbourne. Im Rahmen von Tourneen der Wiener Staatsoper kam er bis nach Japan, Südamerika und Kuba. Birkmeyer war sowohl in allen großen klassischen Ballettpartien als auch in Choreografien des modernen Ausdruckstanzes zu erleben. Zu seinen Glanzrollen gehörten der "Tancredi" im Ballett von H. W. Henze, der Pagodenprinz in der Vertonung Benjamin Brittens oder der "Romeo" in Prokofiews Werk "Romeo und Julia".
Von 1985 bis 2001 war Birkmeyer Direktor der Ballettschule der Österreichischen Bundestheater. 1988 beendete er seine aktive Laufbahn als Tänzer, übernahm aber noch im selben Jahr am Wiener Raimundtheater die Hauptrolle des Choreografen Zach im Musical "A Chorus Line". Von 2001 bis 2009 wirkte er als Intendant des Festspielhauses St. Pölten.
Michael Birkmeyer moderierte im Österreichischen Fernsehen eigene Sendereihen wie "Das gab's nur einmal" (gemeinsam mit Lore Krainer) und "Musikpavillon".
In Anerkennung seiner Leistungen wurde Michael Birkmeyer der Professorentitel verliehen, zudem erhielt er das Österreichische Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst I. Klasse (1981), das Große Goldene Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Niederösterreich (2014) und das Große Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich.
Literatur
- Rudolf Flotzinger [Hg.]: Oesterreichisches Musiklexikon. Band 1: Abbado−Fux. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften 2002