Moritz Pollack von Borkenau

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Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Borkenau, Moritz
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname Pollack, Moritz
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel Ritter
Geschlecht männlich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  2021
GNDGemeindsame Normdatei 13921951X
Wikidata Q6912448
GeburtsdatumDatum der Geburt 24. Dezember 1827
GeburtsortOrt der Geburt Wien
SterbedatumSterbedatum 20. August 1904
SterbeortSterbeort Wien
BerufBeruf Großhändler, Industrieller
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen)
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki 
RessourceUrsprüngliche Ressource  Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 19.09.2024 durch WIEN1.lanm09fri
BestattungsdatumDatum der Bestattung 
FriedhofFriedhof, auf dem eine Person begraben wurde Zentralfriedhof
Grabstelle
  • 1., Landesgerichtsstraße 18 (Sterbeadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Moritz Pollack von Borkenau, * 24. Dezember 1827 Wien, † 20. August 1904 Wien, Großhändler, Industrieller, Politiker.

Biografie

Als Sohn des Hermann Pollack und der Rosalia Preisach geboren, trat Borkenau nach Besuch des Gymnasiums in das väterliche Leder-Geschäft ein und leitete ab 1851 die Firma („Hermann Pollacks Sohn"). Geschäftsverbindungen nach Frankreich und Deutschland verhalfen ihm sehr bald zu wirtschaftlichem Erfolg. Borkenau wurde 1860 Mitglied der Wiener Handelskammer und Direktor des neugegründeten „Wiener Kaufmannsballs". 1850 heiratete er Sofie Eleonore, mit der er vier Kinder hatte.

Bereits ab 1858 war er Komiteemitglied, später Vizepräsident der Niederösterreichischen Eskompte-Gesellschaft. 1861 wurde er Bethausvorstand der Israelitischen Kultusgemeinde in Wien und im selben Jahr in den Gemeinderat gewählt, dem er bis 1885 als liberales Mitglied ohne Unterbrechung angehörte. Er war aktiv beteiligt an der Organisation der Wiederaufbauarbeiten aufgrund der Zerstörungen nach dem Hochwasser 1862. Im liberalen Gemeinderat betätigte er sich als versierter Financier vorwiegend als „Finanzreferent" und stand bei den Bürgermeistern Zelinka und Cajetan Felder in hohem Vertrauen. Wiewohl er niemals Obmann der Finanzsektion gewesen ist, nahm er doch auf die Budget- und Finanzprogramm-Kommission entscheidenden Einfluss. 1867 wurde er von der Stadt Wien als ein Delegierter zur Krönung des Königs von Ungarn in Budapest entsandt und 1873 wurde er Vorsitzender des Leitungsausschusses der Wiener Weltausstellung.

In Anerkennung seiner verschiedenen wohltätigen Stiftungen und seines Engagements bei der Wiener Weltausstellung wurde Pollack am 21. Jänner 1874 mit dem Prädikat „von Borkenau" in den Ritterstand erhoben und nannte sich mit kaiserlicher Genehmigung von 16. Juni 1895 nur mehr „von Borkenau". Zudem war er k.k. Hof- und Kommerzialrat. Nach einer heftigen Kontroverse mit Ignaz Mandl, der ein Ehrenbeleidigungsprozess folgte, trat Borkenau 1885 aus dem Gemeinderat aus und wurde Direktor der Eskompte- und Girobank, die damals nach den Unterschlagungen Janners einer vertrauenswürdigen Leitung bedurfte.


Quellen

Literatur

  • Felix Czeike [Hg.]: Cajetan Felder. Erinnerungen eines Wiener Bürgermeisters. Wien: Forum Verlag 1964
  • Constantin von Wurzbach: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Österreich. Enthaltend die Lebensskizzen der denkwürdigen Personen, welche 1750 bis 1850 im Kaiserstaate und in seinen Kronländern gelebt haben. 60 Bände. Wien: Verlag der typografisch-literarisch-artistischen Anstalt 1856-1891. Register 1923
  • Rudolf von Granichstaedten-Cerva / Josef Mentschl / Gustav Otruba: Altösterreichische Unternehmer. 110 Lebensbilder. Wien: Bergland-Verlag 1969 (Österreich-Reihe, 365/367), S. 88 f.
  • Moriz Bermann / Franz Evenbach: Die neuen Väter der Großkommune Wien, hervorgegangen aus der freien Wahl und dem Vertrauen ihrer Mitbürger im Jahre 1861. Wien: Keck 1861, S. 24

Weblinks