Moritz West

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Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname West, Moritz
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname eigentlich Moriz Nitzelberger; Moriz West
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel . Dr. iur.
Geschlecht männlich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  369568
GNDGemeindsame Normdatei
Wikidata
GeburtsdatumDatum der Geburt 6. August 1840
GeburtsortOrt der Geburt Wien
SterbedatumSterbedatum 11. Juli 1904
SterbeortSterbeort Aigen-Schlägel/Oberösterreich
BerufBeruf Jurist und Librettist
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen)
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass
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RessourceUrsprüngliche Ressource 
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Letzte Änderung am 19.09.2024 durch WIEN1.lanm09fri
BestattungsdatumDatum der Bestattung  15. Juli 1904
FriedhofFriedhof, auf dem eine Person begraben wurde
Grabstelle
  • Aigen 54 (Sterbeadresse)
  • 3., Reisnerstrasse 36 (Letzte Wohnadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Moritz West (eigentlich Nitzelberger), * 6. August 1840 Wien, † 11. Juli 1904 Aigen-Schlägel/Oberösterreich, Jurist und Librettist. Der Sohn des Hofbuchhaltungsbeamten Alois Nitzelberger begann schon in seiner Jugend zu schreiben. Sein 1858 begonnenes Jura-Studium schloss er 1862 mit dem Doktorat ab. Nach einer kurzen Gerichtspraxis am Bezirksgericht Leopoldstadt wurde er Sekretär in der Verwaltung der Wiener Unionbank 1870 Prokurist und Generalsekretär der Mährisch-Schlesischen Zentralbahn, 1874 Verwaltungsrat. 1878 musste er aus gesundheitlichen Gründen seine Ämter aufgeben und nahm einen längeren Aufenthalt in Italien. Danach lebte er als freiberuflicher Librettist in Wien, während der Sommermonate oft in Aigen-Schlägel. West schrieb die Libretti meist zusammen mit Camillo Walzel, Richard Genée, Ludwig Held und Ignatz Schnitzer. Bereits 1868 hatte er für Carl Zeller den Text zu dessen Liederspiel "Scenen vom kölnischen Narrenfeste" geschrieben. Mit Zeller verband ihn nicht nur eine lebenslange Freundschaft sondern auch der (bis in die Gegenwart anhaltende) Erfolg der Operette "Der Vogelhändler". Auch für Operetten von Franz von Suppé und Edmund Eysler schrieb er die Texte. Besonders begabt war West im Verfassen von Liedtexten, die zu Schlagern wurden, unter anderem "Wie mei Ahnl zwanzig Jahr" und "Schenkt man sich Rosen in Tirol" ( beide aus "Der Vogelhändler"), "Sei nicht bös'" (aus "Der Obersteiger") und "Küssen ist keine Sünd" (aus "Bruder Straubinger"). Seine umfangreiche Sammlung französischer Vaudeville-, Lustspiel- und Operettentexte aus der Zeit von 1825–75 ging 1926 in den Besitz der Musiksammlung der Österreichische Nationalbibliothek über.

Libretti (mit Angabe der Uraufführungsdaten)

  • Scenen vom kölnischen Narrenfeste. Liederspiel (Musik: Carl Zeller), 28.11.1868 Sophiensaal (aufgeführt durch den Wiener Akademischen Gesangverein)
  • Die Thomasnacht. Liederspiel (Musik: Carl Zeller), 27.11.1869 Sophiensaal (aufgeführt durch den Wiener Akademischen Gesangverein)
  • Joconde Komische Oper (zusammen mit Moret, Musik: Carl Zeller), 18.3.1876 Theater an der Wien
  • Die Fornarina. Komische Oper (zusammen mit Richard Genée und F. Zell/Camillo Walzel, Musik: Carl Zeller), 18.10.1879 Theater am Gärtnerplatz München
  • Nisida. Komische Oper (zusammen mit Camillo Walzel, Musik: Richard Genée), 9.10.1880 Carltheater
  • Die Carbonari (Capitän Nicol). Komische Oper (zusammen mit Camillo Walzel, Musik: Carl Zeller), 27.11.1880 Carltheater
  • Die Afrikareise. Operette (zusammen mit Richard Genée, Musik: Franz von Suppé), UA 17.3.1883 Theater an der Wien
  • Der Vagabund. Operette (zusammen mit Ludwig Held, Musik: Carl Zeller), 30.10.1886 Carltheater
  • Bellman. Operette (zusammen mit Ludwig Held, Musik: Franz von Suppé), 26.2.1887 Theater an der Wien
  • Gil Blas von Santillana. Operette (zusammen mit F. Zell, Musik: Alfons Czibulka), 23.11.1889 Carl-Schultze-Theater Hamburg
  • Der Vogelhändler. Operette (zusammen mit Ludwig Held, Musik: Carl Zeller), 10.1.1891 Theater an der Wien,
  • Die Kosakin. Vaudeville (Musik: Johann Brandl), 31.10.1891 Theater an der Wien
  • Polnische Wirtschaft (zusammen mit Richard Genée, Musik: Hermann Zumpe), 26. 11. 1891 Friedrich Wilhelmstädtisches Theater Berlin
  • Der Obersteiger. Operette (zusammen mit Ludwig Held, Musik: Carl Zeller), 5.1.1894 Theater an der Wien
  • Die Schwalben. Operette (zusammen mit Ludwig Held, Musik: Leo Held), 12.2.1897 Theater an der Wien
  • Der Kellermeister. Operette (zusammen mit Ignaz Schnitzer, Musik: Carl Zeller. Musikalische Bearbeitung und Fertigstellung: Johann Brandl und Rudolf Raimann), 21.12.1901 Raimundtheater
  • Bruder Straubinger. Operette (zusammen mit Ignaz Schnitzer, Musik: Edmund Eysler), 20.2.1903 Theater an der Wien
  • Der fromme Landsknecht. Operette (zusammen mit Ignaz Schnitzer, Musik: Karl Wolfgang Zeller) 1903 vom Theater an der Wien angenommen, jedoch nie aufgeführt

Quelle

Literatur

  • Mirjana Plath: Rosen in Tirol? Aspekte des Tirolerischen in Carl Zellers Operette "Der Vogelhändler" -- In: Nestroyana 43/3-4, 2023, Seite 118-137
  • Stefanie Acquavella-Rauch: Operette und die (Wiener) Theaterzensur. Politik auf der Bühne? -- In: Die Musikforschung 73/ 2) 2020, Seite 117-132
  • Librettist Moritz West †. Innsbrucker Nachrichten, 16.7.1904, 51. Jahrgang, Nr. 160, Seite 20
  • Librettist Moritz West gestorben.(Neuigkeits) Welt Blatt, 15.7.1904, 31. Jahrgang, Nr. 160, Seite 12
  • Librettist Moritz West gestorben. Neue Freie Presse (Morgenblatt), Nr. 14327, 14.7.1904, Seite 7
  • Wiener Zeitung (Wiener Abendpost), 14.7.1904, Nr. 159, Seite 17 (S. 3)
  • "Der Vogelhändler. Erst-Aufführung am Theater an der Wien in Wien". Wiener Theaterzeitung, 15.1.1891, Nr. 1, Seite 2-5 (Zusammenstellung von Kritiken)

Weblinks