Münzerstraße (1)

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Daten zum Objekt

Münzerstraße (1), Bezeichnung für ein Teilstück des heutigen Bauernmarkts (zwischen Freisingergasse und Landskrongasse), die bereits 1302 nachweisbar ist, ab 1547 jedoch auf das Teilstück zwischen Brandstätte und Landskrongasse beschränkt blieb (zeitweise Münzergasse genannt) und 1862 anläßlich der Neubenennung des Bauernmarkts verschwindet.

Die Münzerstraße (deren Name an die herzöglichen Münzer erinnert, die hier arbeiteten und in der Landskrongasse ihre Schlagstube hatten) spaltete sich ab der Landskrongasse in zwei schmale Gässchen auf, die sodann in den Hohen Markt beziehungsweise den Lichtensteg einmündeten: Das nordwestliche Hühnergässchen (ab etwa 1300 Hühnerlucke) mit dem Hühnerbühel (hier wurden Hühner verkauft) und die südöstliche (näher zur Kramergasse) verlaufende Refellucke (ab 1369, benannt nach den Reflern [Schuhflickern], die bald darauf in die Irisgasse übersiedelten), die danach (ab 1388) Unter den Taschnern beziehungsweise ab 1461 Taschnergässchen hieß.

1844 wurde der Häuserblock zwischen Hühner- und Taschnergässel abgebrochen. Das Taschnergässel wurde verbaut (heute Bauernmarkt 16-18), das Hühnergässel hingegen verbreitert und in die Münzerstraße (1862 in den Bauernmarkt) einbezogen.

Literatur

  • Gustav Gugitz: Bibliographie zur Geschichte und Stadtkunde von Wien. Hg. vom Verein für Landeskunde von Niederösterreich und Wien. Band 3: Allgemeine und besondere Topographie von Wien. Wien: Jugend & Volk 1956, S. 472 (Münzerstraße), S. 447 f. (Bauernmarkt), S. 461 (Hühnergässchen), S. 450 (Camesinagasse beziehungsweise Taschnergässchen)
  • Heinrich Demelius: Ehegüterrecht der Münzerstraße im 15. Jahrhundert, in: Jahrbuch des Vereins für Geschichte der Stadt Wien. Wien: Verein für Geschichte der Stadt Wien. Band 26. 1970, S. 46 ff.
  • Paul Harrer-Lucienfeld: Wien, seine Häuser, Geschichte und Kultur. Band 1, 3. Teil. Wien ²1952 (Manuskript im WStLA), S. 696
  • Richard Perger: Straßen, Türme und Basteien. Das Straßennetz der Wiener City in seiner Entwicklung und seinen Namen. Wien: Deuticke 1991 (Forschungen und Beiträge zur Wiener Stadtgeschichte, 22), (Bauernmarkt, Landskrong.)