Nikolaus Joseph von Jacquin

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Nikolaus Joseph von Jacquin (1727-1817), Botaniker, um 1786
Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Jacquin, Nikolaus Joseph von
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel Edler, Freiherr
Geschlecht männlich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  15321
GNDGemeindsame Normdatei 118556452
Wikidata Q84497
GeburtsdatumDatum der Geburt 16. Februar 1727
GeburtsortOrt der Geburt Leiden, Niederlande
SterbedatumSterbedatum 26. Oktober 1817
SterbeortSterbeort Wien
BerufBeruf Botaniker, Arzt
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen)
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki  Frühe Neuzeit, Langes 19. Jahrhundert, Gräberhain Waldmüllerpark
RessourceUrsprüngliche Ressource  Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage, Gedenktage-GW
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Letzte Änderung am 15.11.2023 durch WIEN1.lanm08pil
BestattungsdatumDatum der Bestattung 
FriedhofFriedhof, auf dem eine Person begraben wurde Matzleinsdorfer Katholischer Friedhof
Grabstelle Gräberhain Waldmüllerpark, Nummer 76
BildnameName des Bildes HMW 055577 00029.jpg
BildunterschriftInformation, die unterhalb des Bildes angezeigt werden soll Nikolaus Joseph von Jacquin (1727-1817), Botaniker, um 1786
  • 1., Bäckerstraße 22 (Sterbeadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

  • Stephansorden

Nikolaus Joseph von Jacquin (1774 Edler von, 1806 Freiherr von), * 16. Februar 1727 Leiden, Niederlande, † 26. Oktober 1817 Wien (Matzleinsdorfer Katholischer Friedhof, Grabmal erhalten im Gräberhain Waldmüllerpark, Grabmal Nummer 76), Botaniker, Arzt, Gattin Katharina (Tochter Johann Heinrich Schreibers).

Biografie

Nikolaus Joseph Jacquin wurde am 16. Februar 1727 im niederländischen Leiden geboren. Sein Vater (französischer Abstammung) war Besitzer einer bedeutenden Tuch- und Samtmanufaktur in Leiden, die Nikolaus Jacquin übernehmen sollte. Nach deren Zusammenbruch sollte er Theologe werden. Jacquin besuchte das Gymnasium in Antwerpen und absolvierte das Studium der klassischen Philologie, entschied sich dann aber für ein Studium der Medizin und Naturwissenschaft in Leiden. Nach Studienaufenthalten in Rouen und Paris folgte er einer Einladung des kaiserlichen Hofarztes Gerard van Swieten nach Wien, wo er bei ihm und Anton de Haen sein Studium beendete. Im Auftrag von Franz I. reiste er nach Westindien (1747-1759) und brachte neben völkerkundlichen und zoologischen Objekten – darunter lebende Tiere - eine reiche Sammlung exotischer Pflanzen für die Schönbrunner Gärten mit.

1762 wurde Jacquin (auf Empfehlung van Swietens) Professor der Bergwissenschaften an der neu gegründeten Bergbau-Akademie in Schemnitz (heute Banská Stiavnica), wo 1766 sein Sohn Joseph Franz von Jacquin geboren wurde, und 1763 kaiserlicher Bergrat. 1768 erfolgte die Ernennung zum Professor der Botanik und Chemie an der Universität Wien. Gleichzeitig wurde er mit der Leitung des Botanischen Gartens betraut, den er nach wissenschaftlichen Richtlinien umgestaltete und zu einem der reichhaltigsten der Welt entwickelte. Als er 1796 in den Ruhestand trat, wurde sein Sohn Joseph Franz von Jacquin sein Nachfolger. Mit dem Hofgärtner Franz Boos gestaltete Jacquin den kaiserlichen Lustgarten in Schönbrunn, über den ihm auch die Oberaufsicht übertragen wurde. Von Leopold II. und später Franz II. erhielt Jacquin den Auftrag, die neuen exotischen Pflanzen zu beschreiben, wodurch sein Hauptwerk "Plantarum rariorum horti caesarei Schönbrunnensis descriptiones et icones" entstand (vier Bände, 1797-1804). Jacquin leitete eine Epoche machtvoller Entwicklung der Botanik in Österreich ein. 1809 wurde Jacquin Rektor der Universität Wien.

Das Haus Jacquins entwickelte sich auch zu einem kulturellen Mittelpunkt Wiens; sein jüngster Sohn Gottfried war mit Mozart befreundet, der auch Jacquins Tochter Franziska unterrichtete.

Fresko 3., Gerlgasse 1 a, Jacquingasse 17 (Jacquin botanisierend).

Siehe auch: Jacquindenkmal, Jacquingasse.

Gedenken

  • Briefmarkenabhandlung der Postdirektion anläßlich des Erscheinens von österreichischen Briefmarken, 02.02.1977

Literatur

  • Allgemeine Deutsche Biographie. Hg. von der Historischen Commission bei der königlichen Akademie der Wissenschaften. 56 Bände. Leipzig: Duncker & Humblot 1875-1912
  • Peter Csendes [Hg.]: Österreich 1790-1848. Kriege gegen Frankreich, Wiener Kongreß, Ära Metternich, Zeit des Biedermeier, Revolution von 1848. Das Tagebuch einer Epoche. Wien: Brandstätter 1987, S. 143
  • Gerhardt Kapner: Freiplastik in Wien. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1970, S. 317
  • Walter Kleindel: Das große Buch der Österreicher. 4500 Personendarstellungen in Wort und Bild, Namen, Daten, Fakten. Unter Mitarbeit von Hans Veigl. Wien: Kremayr & Scheriau 1987
  • Paul Kortz: Wien am Anfang des 20. Jahrhunderts. Ein Führer in technischer und künstlerischer Richtung. Hg. vom Oesterreichischen Ingenieur und Architekten-Verein. Band 1. Wien: Gerlach & Wiedling 1905. S. 358
  • Österreichisches biographisches Lexikon 1815–1950. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften / Wien/Graz: Böhlau 1954-lfd.
  • Maria Petz-Grabenbauer: Zu Leben und Werk von Nikolaus Joseph Freiherr von Jacquin. In: Wiener Geschichtsblätter 50 (1995), S. 121 ff.
  • Johann Christian Poggendorff: Biographisch-literarisches Handwörterbuch zur Geschichte der exacten Wissenschaften. Leipzig: Barth 1863-1904
  • Walter Pollak [Hg.]: Tausend Jahre Österreich. Eine biographische Chronik. Band 1: Von den Babenbergern bis zum Wiener Kongreß 1973. Wien / München: Jugend & Volk 1973, S. 345 ff.
  • Johann Nepomuk Raimann: Rede zur Gedächtnisfeier des hoch- und wohlgeborenen Herrn Nikolaus Joseph Freiherr von Jacquin. Wien 1818
  • Franz Sartori: Österreichs Tibur. Wien: Doll 1819, S. 322 ff.
  • Agathon Wernich / August Hirsch: Biographisches Lexikon der hervorragenden Aerzte aller Zeiten und Völker. Wien [u.a.]: Urban u. Schwarzenberg 1884-1888
  • Constant von Wurzbach: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Österreich. Enthaltend die Lebensskizzen der denkwürdigen Personen, welche 1750 bis 1850 im Kaiserstaate und in seinen Kronländern gelebt haben. 60 Bände. Wien: Verlag der typografisch-literarisch-artistischen Anstalt 1856-1891. Register 1923

Weblinks