Olivenöl
Olivenöl (oleum olivarum) wird seit über 8000 Jahren aus Oliven gewonnen. Die gesamte Frucht wird dabei inklusive dem Kern gepresst.
Handel
Mit den Römern kam das Olivenöl bereits in der Antike als Handelsware nach Vindobona.
Öler und Ölerinnen, die schon das Schottenurbar von 1314 kennt, verliehen dem Petersfreithof eine besondere Eigentümlichkeit. Gehandelt wurde mit allen Arten von Öl (neben Baumöl auch Hanföl, Mohnöl und andere) und verschaffte Ansehen und Reichtum. Als der Wettbewerb der Kaufleute aufkam, der sich insbesondere mit dem Verkauf von Baumöl im Großen befasste, ging das Gewerbe der Öler stark zurück (siehe: Petersfreithof).
Domenico und Michele Marsano kamen 1662 aus Genua nach Wien und verkauften dort Olivenöle in der Ölhandlung Marsano.
Verwendung
Die Nachfrage war groß, galt Olivenöl doch bereits seit der Antike (genauso wie Getreide und Wein) als Grundnahrungsmittel. Das Öl war auch Medizin, wurde zu Pflegeprodukten und Düften verarbeitet oder zur Beleuchtung genutzt.
Küche
Sehr früh verwendete man auch in der klassischen Wiener Küche Zutaten aus dem Mittelmeerraum wie Olivenöl, das oft als "Baumöl" bezeichnet wird, Oliven selbst, Artischocken und Parmesan.
Beleuchtung
In der Antike wurde viel mit Öllampen beleuchtet. Auch für die Menora, dem siebenarmige Leuchter, der in der jüdischen Religion eine große Rolle spielt, wird häufig Olivenöl verwendet.
Die Ausdehnung der Öffentlichen Beleuchtung auf die gesamte Stadt wurde im 17. Jahrhundert durch einen sogenannten "Illuminationsaufschlag" finanziert, einer Besteuerung von Unschlitt, Wachs und Baumöl.
Quellen
- Cato maior, De agri cultura
- Columella, De re rustica
- Wienbibliothek digital: Arzneimittel auf "Baumöl"basis. In: Eleonora Maria Rosalia von Troppau und Jägerndorf: Freywillig-auffgesprungener Granat-Apffel, Deß Christlichen Samaritans : Oder: Auß Christlicher Lieb deß Nächsten eröffnete Gehaimbnuß, Viler vortrefflichen, sonders bewährten Mitteln und Wunder-haylsamen Artzneyen, wider unterschidliche Zuständ und Ubel deß Menschlichen Leibs, und Lebens ... Wien: Voigt 1699
Literatur
- DNP 11, s.v. Speiseöl, 803 f.
- DNP 12/2, s.v. Speiseöl, 1118-1121.