Peter Rosei

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Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Rosei, Peter
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel Dr. iur.
Geschlecht männlich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  37202
GNDGemeindsame Normdatei 119041979
Wikidata Q89058
GeburtsdatumDatum der Geburt 17. Juni 1946
GeburtsortOrt der Geburt Wien
SterbedatumSterbedatum
SterbeortSterbeort
BerufBeruf Schriftsteller
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen)
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass Wienbibliothek im Rathaus
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki 
RessourceUrsprüngliche Ressource  Gedenktage, Gedenktage-GW
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Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft
  • Förderungspreis von Erzählungen des Bundesministeriums für Unterricht und Kunst (Übernahme: 1973)
  • Literaturpreis der Salzburger Wirtschaft (Verleihung: 1987)
  • Österreichisches Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst (Übernahme: 9. August 1996)
  • Preis der Stadt Wien für Literatur (Verleihung: 5. Juni 1996, Übernahme: 21. Februar 1997)
  • Anton Wildgans Preis (Verleihung: 1999)
  • Goldenes Verdienstzeichen des Landes Wien (Verleihung: 19. September 2006, Übernahme: 18. September 2007)
  • Rauriser Literaturpreis des Landes Salzburg (Verleihung: 1973)
  • Literaturpreis des Kulturfonds der Landeshauptstadt Salzburg (Verleihung: 1980)
  • Elisa Canetti-Stipendium der Stadt Wien (Verleihung: 1986)
  • Österreichischer Würdigungspreis für Literatur (Verleihung: 1991)
  • Franz Kafka Preis (Verleihung: 1993)


Peter Rosei, * 17. Juni 1946 Wien, Schriftsteller.

Biografie

Peter Rosei wuchs als Kind eines Eisenbahnbeamten und einer Ladenbesitzerin im 15. Wiener Gemeindebezirk auf. Nach der Matura an der Bundesrealschule Erlgasse 32–34 studierte er Jus in Wien und promovierte 1968 zum Dr. iur. Von 1969 bis 1971 war Rosei Sekretär des Malers Ernst Fuchs und arbeitete anschließend bis 1972 beim Österreichischen Gewerbeverlag, den er für kurze Zeit leitete. 1975 übersiedelte Rosei nach Bergheim bei Salzburg, hier wohnte er die nächsten fünf Jahre in der Nähe seines Freundes H. C. Artmann.

1981 kehrte Peter Rosei nach Wien zurück, wo er seither, unterbrochen von ausgedehnten Reisen, als freier Schriftsteller lebt. Roseis Publikationsliste wächst seit seinem Buchdebüt im Jahr 1972 um durchschnittlich ein bis zwei Titel pro Jahr, seine Bücher sind vor allem beim Residenz-Verlag und bei Klett-Cotta erschienen. Der Schwerpunkt seines Schaffens liegt auf der erzählenden Prosa und Essayistik. Rosei widmete sich aber auch eingehend der Lyrik und Dramatik.

Die frühen Erzählbände "Landstriche" (1972) und "Wege" (1974) fanden Aufmerksamkeit wegen ihrer eindringlichen Landschaftsschilderungen, ebenso der Prosaband "Entwurf für eine Welt ohne Menschen. Entwurf zu einer Reise ohne Ziel" (1975), der Illustrationen von Roseis Bruder, dem Maler Franz Rosei, enthält. Peter Roseis Werk ist von Beginn an in der Auseinandersetzung mit großen Schriftstellern entstanden. In dem Roman "Bei schwebendem Verfahren" (1973) etwa setzte er sich intensiv mit den verrätselten und kontingenten Erzählwelten Franz Kafkas auseinander. Edgar Allan Poe war wiederum essenziell für den Roman "Wer war Edgar Allan?", der von Möglichkeiten der Existenz in einer entfremdeten Welt handelt (1977, 1984 verfilmt von Michael Haneke, mit Paulus Manker und Rolf Hoppe in den Hauptrollen).

Nach 1984 publizierte Rosei Prosatexte, in der archetypische Formen des Zusammenlebens untersucht werden ("Komödie", 1984; "Mann & Frau", 1984; "15000 Seelen", 1985; "Die Wolken", 1986 und "Der Aufstand", 1987). Mit "Rebus" (1990) legte er dann einen hochgradig durchkalkulierten Romantext vor, der – unter Verzicht auf zentrale Figuren oder Handlungsstränge – in unzähligen Einzelbildern und Szenen eine Stadt in deren Ganzheit darzustellen sucht.

2005 kam als vorläufig letzter Titel bei Klett-Cotta der Roman "Wien Metropolis" auf den Markt. Dieser diente als Startschuss für weitere Werke mit Wien als Schauplatz, die dann im Residenz-Verlag erschienen: "Das große Töten" (2009), "Geld!" (2011), "Madame Stern" (2013) und "Die Globalisten" (2014). Anlässlich des siebzigsten Geburtstag erschienen die fünf Wien-Romane bei Residenz unter dem Titel "Wiener Dateien". Dass Wien für Rosei von zentraler Bedeutung ist, gab er bereits 1993 im Gespräch mit Günter Kaindlstorfer zu Protokoll: "Wissen Sie, ich kenne Wien wie meine Westentasche, ich gehe viel spazieren, ich habe alle Grätzeln der Stadt erforscht, von Liesing bis Floridsdorf." Die enge Verbindung Roseis mit seiner Heimatstadt wird auch dadurch unterstrichen, dass sich sein Vorlass seit 2010 in der Wienbibliothek im Rathaus befindet.


Werke (Auswahl)

  • Peter Rosei: Landstriche. Erzählungen. Salzburg: Residenz 1972
  • Peter Rosei: Wer war Edgar Allan? Roman. Salzburg: Residenz 1977
  • Peter Rosei: Von Hier nach Dort. Roman. Salzburg / Wien: Residenz 1978
  • Peter Rosei: Die Milchstraße. Sieben Bücher. Salzburg / Wien: Residenz 1981
  • Peter Rosei: Reise ohne Ende. Aufzeichnungsbücher. Frankfurt am Main: Suhrkamp 1983 (suhrkamp taschenbuch, 875)
  • Peter Rosei: Rebus. Roman. Stuttgart: Klett-Cotta 1990
  • Peter Rosei: Beiträge zu einer Poesie der Zukunft. Grazer Poetikvorlesung. Graz / Wien: Droschl 1995
  • Peter Rosei: Persona. Roman. Stuttgart: Klett-Cotta 1995
  • Peter Rosei: Wien Metropolis. Roman. Stuttgart: Klett-Cotta 2005
  • Peter Rosei: Brown vs. Calder. Gedanken zur Dichtkunst. Wien: Sonderzahl 2015
  • Peter Rosei: Karst. Roman. Salzburg / Wien: Residenz 2018
  • Peter Rosei: Die große Straße. Reiseaufzeichnungen. Salzburg / Wien: Residenz 2019

Quellen

Literatur


Peter Rosei im Katalog der Wienbibliothek im Rathaus.

Weblinks