Peter Wehle

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Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Wehle, Peter
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel Dr. iur., Dr. phil.
Geschlecht männlich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  5779
GNDGemeindsame Normdatei 11876604X
Wikidata Q2078908
GeburtsdatumDatum der Geburt 9. Mai 1914
GeburtsortOrt der Geburt Wien
SterbedatumSterbedatum 18. Mai 1986
SterbeortSterbeort Wien
BerufBeruf Musiker, Komponist, Kabarettist, Schriftsteller
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen)
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki  1945 bis heute
RessourceUrsprüngliche Ressource  Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
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Letzte Änderung am 27.11.2023 durch WIEN1.lanm09krs
BestattungsdatumDatum der Bestattung  30. Mai 1986
FriedhofFriedhof, auf dem eine Person begraben wurde Zentralfriedhof
Grabstelle Gruppe 40, Nummer 128
GrabwidmungGrabwidmung als Ehrengrab, historisches oder ehrenhalber gewidmetes Grab  ehrenhalber gewidmetes Grab

Es wurden noch keine Adressen zu dieser Person erfasst!

Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

  • Nestroy-Ring (Übernahme: 21. Februar 1979)
  • Goldenes Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien (Übernahme: 19. Februar 1985)

Wehle Peter, * 9. Mai 1914 Wien, † 18. Mai 1986 Wien (Zentralfriedhof, Ehrenhain Kulturschaffender, Grab 40, Nummer 128), Musiker, Komponist, Kabarettist, Schriftsteller.

Biographie

Aus bürgerlichem Hause stammend, besuchte Peter Wehle das Schottengymnasium. Auf Wunsch seines Vaters Jean Wehle, eines Rechtsanwalts in Wien, nahm er ein Jusstudium auf, das er im März 1939 mit der Promotion abschloss. Parallel zum Studium nahm Wehle privaten Musikunterricht bei Hedda Ballon und Richard Ehrmann (Klavier und Violine), machte die Kapellmeisterprüfung und betätigte sich als Revue-Komponist sowie als Barpianist.

Wehle trat im Jänner 1940 in einer Artilleriekaserne in Steyr seinen Wehrdienst an. Er wurde umgehend als Unteroffizier eingesetzt, da er die Einjährig-Freiwilligen-Ausbildung, die er während seiner Studienzeit absolvieren musste, als Kadett-Korporal abgeschlossen hatte. In der Autobiographie “Der lachende Zweite“ verleiht Wehle seiner grundsätzlichen Abneigung gegen alles Militärische Ausdruck; sein Sprachtalent und seine Fremdsprachenkenntnisse, seine künstlerischen Darbietungen und insbesondere das Engagement einflussreicher Bekannter und Freunde halfen ihm dabei, die Kriegszeit unbeschadet zu überstehen. Auch als 1940 an die nationalsozialistischen Behörden herangetragen wurde, dass sein Großvater väterlicherseits getaufter Jude war, Wehle mithin als “Vierteljude“ zu gelten hatte, erwuchsen ihm dank seines vorgesetzten Offiziers keine Nachteile. Sein Vater hingegen musste auf behördliche Anweisung hin seine Rechtsanwaltskanzlei räumen

Nach dem Krieg etablierte sich Wehle sukzessive in der deutschsprachigen Unterhaltungsbranche. Aus seiner Feder stammt das Lied “Steh auf, liebes Wien!“, das in der Interpretation von Willi Forst (1946) zum Nachkriegshit wurde; mit dem Titel “Da sprach der alte Häuptling der Indianer“ gelang ihm ein weiterer kommerzieller Erfolg.

1946 gründete Wehle mit Fred Kraus, Rolf Kutschera und Gunther Philipp – die beiden letztgenannten hatte er im Feldlazarett in der Wiener Boerhaavegasse kennen gelernt – in Salzburg ein Kabarett, das ab 1950 als “Die Kleinen Vier“ Tourneen durch den deutschen Sprachraum unternahm; außerdem gehörte er dem “Namenlosen Ensemble“ an. In den 1960er Jahren prägte er zusammen mit Gerhard Bronner und Helmut Qualtinger die Wiener Kabarettszene. Sein bevorzugter künstlerischer Partner wurde Gerhard Bronner, gemeinsam traten sie im “Cabaret Fledermaus“ auf, gestalteten Fernsehsendungen und arbeiteten in der satirischen Hörfunkserie “Guglhupf“.

Wehle textete Schlager (unter anderem für Peter Alexander), Chansons und Wienerlieder. Als Autor veröffentlichte er "Die Wiener Gaunersprache" (1977), "Sprechen Sie Wienerisch?" (1980), "Sprechen Sie Ausländisch?" (1982) und "Singen Sie Wienerisch?" (1986), außerdem erschien seine Autobiographie "Der lachende Zweite" (ohne Jahr).

Literatur

  • Hans Giebisch / Gustav Gugitz: Bio-Bibliographisches Literaturlexikon Österreichs von den Anfängen bis zur Gegenwart. Wien: Hollinek 1963
  • Isabella Ackerl / Friedrich Weissensteiner: Österreichisches Personenlexikon [der Ersten und Zweiten Republik]. Wien: Ueberreuter 1992
  • Richard Bamberger [Hg.]: Österreich-Lexikon in zwei Bänden. Wien: Verlags-Gemeinschaft Österreich-Lexikon 1995
  • Who is who in Österreich. Zug: Who is who, Verlag für Personalenzyklopädien 1.1979 - 19.2003; 20.2005 - lfd.* Die Prominenz der Republik Österreich im Bild. Zürich: Ascot-Verlag 1962
  • Hans Hauenstein: Chronik des Wienerliedes. Klosterneuburg: Jasomirgott-Verlag 1976, S. 263
  • Robert S. Budig / Gertrude Enderle-Burcel / Peter Enderle: Ehrengräber am Wiener Zentralfriedhof. Wien: Compress Verlag 1995
  • Süddeutsche Zeitung, 20.05.1986
  • Salzburger Nachrichten, 20.05.1986
  • Neue Arbeiter-Zeitung, 20.05.1986
  • Peter Wehle: Der lachende Zweite. Wehle über Wehle. Wien / Heidelberg: Ueberreuter 1983.
  • Wienbibliothek im Rathaus, Tagblattarchiv (Sign.: TP-055186)

Weblinks