Philipp Haas & Söhne, k.k. priv. Teppich- und Möbelstoff-Fabriken

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Teppichwebsaal in Ebergassing um 1900
Daten zur Organisation


Stammhaus von Philipp Haas & Söhne in Wien 6 um 1900

Der aus einer Wiener Weberfamilie stammende Philipp Haas begründete die moderne mechanisierte Teppicherzeugung in der Habsburgermonarchie. Mit Hilfe eines Preises den er an der Manufactur-Zeichenschule erhalten hatte eröffnete er 1810 in Gumpendorf (Vorstadt) eine Werkstatt. Er begann mit der Herstellung weißer Baumwollstoffe, dazu kamen Organtinen, Muzsseline und Linons. 1825 wurde die Fabrikation auf Kleider- und Westenstoffe ausgedehnt und eine Zeugdruckerei angelegt. Im Jahr 1831 begann er in Mitterndorf bei Wien mit der Erzeugung von Möbelstoffen, zunächst in Handweberei, ab 1845 mit mechanischen Webstühlen. Die Produktion in Mitterndorf wurde durch eine Garn- und Stofffärberei erweitert. Ab 1840 führte Haas die Teppichfabrikation ein. In diesem Jahr wurde ein Verkaufslokal im Trattnerhof eingerichtet. In der Folge traten die Söhne von Haas in den Betrieb und eine ehemalige Baumwollspinnerei in Ebergassing wurde angekauft und für die Teppich- und Möbelstoffproduktion im großen Maßstab eingerichtet. 1852 wurden die ersten mechanischen Teppichstühle in Ebergassing aufgestellt, weitere Fabriken gegründet. Für die Firma arbeiteten bedeutende Künstler wie von Ferstel, von Theophil Hansen, Storck Entwürfe aus. 1866 wurde nach Plänen von van der Nüll und Siccardsburg das berühmte Warenhaus der Firma eröffnet. Nach dem Tod des Gründers 1870 und dessen Söhnen 1876 und 1880 wandelte der Enkel, Philipp Haas, das Unternehmen in eine Aktiengesellschaft um. Der Sitz der Firmenleitung befand sich im Wiener Warenhaus, das Atelier im Gumpendorfer Stammhaus, alle anderen Produktionsstandorte außerhalb Wiens.

Quellen

Literatur

  • Die Gross-Industrie Oesterreichs. Festgabe zum glorreichen fünfzigjährigen Regierungs-Jubiläum seiner Majestät des Kaisers Franz Josef I. dargebracht von den Industriellen Oesterreichs 1898, Bd. 4, Wien: Leopold Weiss 1898, S. 356-359.