Präuschers Panoptikum
Präuschers Panoptikum (2., Volksprater). Praterhütte 140.
1871 errichtete Hermann Präuscher ein sogenanntes Panoptikum im Prater, eine Schaubude, in der er anatomische Präparate und Abbildungen und dergleichen Objekte ausstellte. Präuscher erweiterte sein Panoptikum und Anatomisches Museum 1878 durch ein Kunstmuseum und ein mechanisches Kunstkabinett. In diesen Räumlichkeiten fanden aber auch diverse andere Veranstaltungen, wie Affentheater und andere Aufführungen statt.
Panoptikum und Anatomisches Museum (auch "anatomisches, pathologisches und ethnologisches Museum" und in den 1920er Jahren "Präuschers Menschenmuseum" genannt) waren in verschiedene Abteilungen, die sich immer wieder änderten, aufgeteilt, wie zum Beispiel 1892 eine Abteilung, in der Schaubilder mit verschiedenen historischen Persönlichkeiten und Ereignissen sowie Sagengestallten und dergleichen zu sehen waren. In anderen Abteilungen wiederum waren anatomische Präparate wie Föten in verschiedenen Entwicklungsstadien und künstliche Präparate von diversen Körperteilen und Krankheitsbildern zu sehen. In den 1920er Jahren kam auch "Rassen- und Völkerkunde" dazu.
Seit 1896 wurde das Panoptikum von Präuschers Erben weitergeführt. Am Ende des Zweiten Weltkriegs wurde das Panoptikum 1945 zerstört. Einige Objekte konnten aber gerettet werden und wurden in anderen Sammlungen weiter gezeigt.
Das Panoptikum befand sich in jenem Teil des Wurstelpraters nördlich der Ausstellungsstraße, der nach 1945 nicht mehr Praterbestandteil war und bis heute als Park namens Venediger Au besteht.
Literatur
- Hans Pemmer / Ninni Lackner: Der Wiener Prater einst und jetzt. Wien 1935.
- Ursula Storch: Das Pratermuseum. 62 Stichwörter zur Geschichte des Praters. Wien 1993.
- Hermann Präuscher: Führer durch H. Präuscher's Panopticum. K.k. Prater Nr. 140. Wien 1892.
- Hermann Präuschers Erben (Hg.): Führer durch das anatomische, pathologische und ethnologische Museum von Hermann Präuschers Nachfolgern. Wien ohne Jahr.
- Hermann Präuschers Erben (Hg.): Führer durch H. Präuschers Menschenmuseum. Wien 1928.