Riesenrad

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Wurstelprater mit Riesenrad, um 1905
Daten zum Bauwerk
Art des Bauwerks Sonstiges Bauwerk
Datum vonDatum (oder Jahr) von 1897
Datum bisDatum (oder Jahr) bis
Andere BezeichnungAndere Bezeichnung für diesen Eintrag
Frühere Bezeichnung
Benannt nach
Einlagezahl
Architekt Walter Basset Basset, Harry Hitchins, Hubert Cecil Booth
Prominente Bewohner
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  26826
GNDGemeindsame Normdatei
WikidataIDID von Wikidata Q697578
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki  Prater
RessourceUrsprüngliche Ressource  Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 29.12.2022 durch DYN.krabina
BildnameName des Bildes Prater Riesenrad.jpg
BildunterschriftInformation, die unterhalb des Bildes angezeigt werden soll Wurstelprater mit Riesenrad, um 1905
  • 2., Volksprater

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48° 12' 59.98" N, 16° 23' 45.21" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Riesenrad, ("Venedig in Wien"-Areal) am Generalstadtplan 1912

Das Riesenrad (2., Volksprater) befindet sich auf dem ehemaligen "Venedig in Wien"-Areal, heute Riesenradplatz, und ist eine der bekanntesten Attraktionen des Wiener Praters. Auftraggeber für den Bau war der englische Ingenieur Walter Basset Basset (1864-1907), ausführender Chefkonstrukteur war Hubert Cecil Booth von der englischen Firma Maudslay, Sons and Field. Diese Firma war auf Dampfmaschinen spezialisiert und belieferte auch die österreichische Marine.

Einreichplan zum Riesenrad, 1896

Das Riesenrad war exakt 64,75 Meter hoch. Der Bauabschluss erfolgte am 21. Juni 1897 nach acht Monaten Bauzeit. Die erste Fahrt wurde am 25. Juni und die feierliche Eröffnung am 3. Juli 1897 durchgeführt. Die Achse des Riesenrads liegt in Ost-West-Richtung, das Rad demnach in Nord-Süd-Richtung. Zu Füßen des Riesenrads befand sich damals das Ausstellungsgelände "Venedig in Wien", an der Stelle des Riesenrads stand zuvor der Turm von Murano. Später gesellte sich eine weitläufige Hochschaubahn zum Riesenrad.

Im Zuge des Ersten Weltkriegs enteignete man den britischen Eigentümer. 1916 sollte das Riesenrad aufgrund einer gerichtlichen Abbruchgenehmigung abgerissen werden. Aus Geldmangel setzte man den Plan jedoch nie in die Tat um. 1919 erwarb der jüdische Geschäftsmann Eduard Steiner das Riesenrad und verpachtete es in weiterer Folge. 1938 arisierten die Nationalsozialisten das Riesenrad sowie das gesamte Eigentum von Eduard Steiner. Am 17. August 1942 erfolgte seine Deportation nach Theresienstadt, später weiter ins KZ Auschwitz und schließlich ins Vernichtungslager Birkenau, wo er und seine Frau am 18. Juni 1944 ermordet wurden. 1953 konnte das Riesenrad an seine drei Töchter restituiert werden.

Das Riesenrad nach dem Zweiten Weltkrieg mit fehlenden Kabinen

Im Verlauf des Zweiten Weltkriegs beschädigte 1944 ein Bombentreffer das Riesenrad schwer. Von den 30 Waggons, die dabei allesamt ausbrannten, ersetzte man nach dem Krieg aus Kostengründen nur jeden zweiten. Am 25. Mai 1947 nahm das Riesenrad seinen Betrieb wieder auf.

Das Riesenrad dient zu besonderen Anlässen als Installationsfläche für Veranstaltungen, etwa im Rahmen der Fußball-Europameisterschaft 2008, als das Riesenrad mit einem 42 Meter großen Bild eines achtarmigen Petr Čech dekoriert wurde (die Arme konnten bis auf 63 Meter reichen). Der „Impossible Goalkeeper“ wurde von Rapid-Torhüter Helge Payer und Bernd Wahler enthüllt. Auch eine Lichtershow fand statt. Die Installation gewann den „Golden Drum Grand Prix for Design and Art“.

In der Weihnachtszeit ist das Riesenrad festlich geschmückt. Das Rad war und ist Sujet für grafische Darstellungen von der Briefmarke bis zum Plakat und für Wien-Souvenirs. Es trägt zur Unverwechselbarkeit der Silhouette Wiens bei. Das Riesenrad steht bis heute in privatem Eigentum. 2016 wurden die 15 Waggons durch originalgetreue Nachbauten mit moderner Technik ersetzt.[1]

Siehe auch

Quellen

Literatur

  • Friedrich Beck: Das Wiener Riesenrad. Fernsicht und Beschreibung. 1937
  • Ursula Storch: Das Pratermuseum. 62 Stichwörter zur Geschichte des Praters. Wien 1993.
  • Die Leopoldstadt. Ein Heimatbuch. Wien: Lehrer-Arbeitsgemeinschaft 1937, S. 332
  • Friedrich Achleitner: Österreichische Architektur im 20. Jahrhundert. Ein Führer. Band 3/1: Wien. 1.-12. Bezirk. Salzburg: Residenz-Verlag 1990, S. 94 f.
  • Briefmarkenabhandlung der Postdirektion anlässlich des Erscheinens von österreichischen Briefmarken. 1966
  • Hans Pemmer / Ninni Lackner: Der Prater einst und jetzt. Leipzig / Wien: Deutscher Verlag für Jugend und Volk 1935, Register
  • Robert Weissenberger: Wiener Nutzbauten des 19. Jahrhunderts als Beispiele zukunftsweisenden Bauens. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1977 (Wiener Schriften, 38), Register
  • Hans Pemmer: 60 Jahre Riesenrad. In: Amtsblatt der Stadt Wien. Wien: Stadt Wien - Presse- und Informationsdienst, 03.07.1957
  • Hans Pemmer: Aus dem Leben eines Riesenrads. In: Stadt Wien, 01.07.1967
  • Friedrich Pernkopf, Helmut Leiter: Rund um das Riesenrad. 1966
  • Friedrich Achleitner: Österreichische Architektur im 20. Jahrhundert. Ein Führer. Band 3/1: Wien. 1.-12. Bezirk. Salzburg: Residenz-Verlag 1990, S. 94 f.
  • Gustav Gugitz: Bibliographie zur Geschichte und Stadtkunde von Wien. Hg. vom Verein für Landeskunde von Niederösterreich und Wien. Band 4: Profane Topographie nach den 21 Bezirken (2.-21. Bezirk). Wien: Jugend & Volk 1958, S. 30
  • Waltraud Cecile Cordon: Das Riesenrad hat alle entzückt. 1997

Einzelnachweise