Projektplan, Befestigung von Wien und Vorstädte (1697)
Projekt einer Befestigung der Stadt und Vorstädte Wiens von Michel Herstal de la Tacle in einer Kopie von Johann Peter van Ghelen.
Der Projektplan zur Erweiterung der Stadtbefestigung von 1697 entstand einige Jahre bevor Kaiser Leopold I. die Hofkommission unter Prinz Eugen einsetzte, die schließlich 1704 den Linienwall plante. Der Plan von Herstal de la Tacle nahm jedoch etliche Überlegungen des Linienwalls vorweg. So sah er vor, die Vorstädte im Bereich der heutigen Bezirke 6 bis 9 (Mariahilf, Neubau, Josefstadt, Alservorstadt) zu befestigen.
Im Bereich des Getreidemarkts und des späteren Karlsplatzes sah der Plan vor, den Wienfluss aufzustauen und einen See vor der Stadtmauer anzulegen. Über Inseln und Brücken sollte das Kärntnertor (im Plan als Porte d'Italie) von Wieden her erreichbar sein.
Quellen
- WStLA, Kartographische Sammlung, Sammelbestand, P1: 221G
- Österreichische Nationalbibliothek, AB 7 A 58: zugehörige Erläuterungen
Literatur
- Karl Fischer: „Eine neue Manier, die Stadt Wien und die Leopoldstadt zu befestigen und zu vergrößern.“ Das Fortifikationsprojekt des Michel Herstal de la Tache in einer Kopie von 1697. In: Elisabeth Loinig / Stefan Eminger / Andreas Weigl: Wien und Niederösterreich – eine untrennbare Beziehung? St. Pölten: Verlag NÖ Institut für Landeskunde, 2017, S. 577-594
- Ferdinand Opll, Martin Scheutz: Die Transformation des Wiener Stadtbildes um 1700. Die Vogelschau des Bernhard Georg Andermüller von 1703 und der Stadtplan des Michel Herstal de la Tache von 1695/97. Wien-Köln-Weimar: Böhlau 2018 (Mitteilungen des Instituts für Österreichische Geschichtsforschung, Ergänzungsband 61)