Prunngasse
48° 17' 4.66" N, 16° 29' 12.87" E zur Karte im Wien Kulturgut
Prunngasse (22, Süßenbrunn), benannt (Datum unbekannt) unter Bezugnahme auf die älteste Bezeichnung des Altorts Süßenbrunn um 1200, die sich in einer Besitzbestätigung Leopolds VI. für das Wiener Schottenstift findet (zwei "Mansen" [bäuerliche Siedlungsstellen] in "Prunnen", die sich noch in urbarialen Aufzeichnungen des 14./15. Jahrhunderts als Lehen nachweisen lassen (1322, 1376, 1411/1418).
Das mittelhochdeutsche "prunne" bedeutet so viel wie "bei der Quelle"; noch 1835 erwähnt Franz Xaver Schweickhardt einen "Teich mit Quellwasser, wo selbst in den trockensten Jahren das Wasser nicht ausbleibt", und bringt diese Trinkwasserquelle mit dem Ortsnamen unmittelbar in Verbindung (Brunnen waren in den Gegenden des östlichen Niederösterreich, in denen gutes Wasser [teilweise wegen tiefer, sumpfiger Lage] Seltenheitswert hatte, oft namengebend). Die Ortsnamen wurden später nach der Lage (Brunn am Gebirge, Brunn am Felde) oder nach Besitzern (wie im Falle Süßenbrunns nach Urban Süeß [Sieß]) differenziert.
Das Bezirkswappen zeigt für den Bezirksteil Süßenbrunn eine Zisterne; neben dem Eingang zur Pfarrkirche (Süßenbrunner Platz 9) wird noch heute ein von Hans Muhr geschaffener Brunnen in ständigem Wasserkreislauf von einer Quelle gespeist.