Süßenbrunner Kirche
48° 16' 38.71" N, 16° 29' 44.77" E zur Karte im Wien Kulturgut
Süßenbrunner Kirche (22., Süßenbrunner Platz 9; "Zur Allerheiligsten Dreifaltigkeit").
Die 1837 unter dem damaligen Ortsrichter Adam Schöpfleuthner erbaute und geweihte Kapelle bestand bis 1979. Im Jahre 1898 wurde die Kapelle zum Teil renoviert. Der komplette Dachstuhl wurde erneuert (welcher um zwei Meter höher als der alte wurde), der Kirchturm wurde durch dezente Ornamente verschönert, und ein neuer, vergoldeter Turmkreuz wurde auf dem Turm aufgerichtet. Es wurde ebenfalls eine Bronzeuhr in den Turm eingebaut, welche allerdings zum damaligen Zeitpunkt schon selber genau 90 Jahre alt war. Sie wurde 1808 von Richard Liebig in Wien-Hietzing gebaut und befand sich bis dahin vermutlich auf einer Kirche im 13. Bezirk. Die letzte verbliebene der insgesamt vier Kirchenuhren kann im Bezirksmuseum Donaustadt besichtigt werden.
Nachdem Süßenbrunn 1966 eine Expositur von Gerasdorf mit selbständigem Pfarrgemeinderat und eigener Matrikenführung und 1969 eine eigene Pfarre geworden war, konnte 1979/1980 nach Plänen von Johann Hoffmann und Erwin Plevan ein Kirchenneubau errichtet werden.
Am 1. Juni 1980 wurde die neue Pfarrkirche von Erzbischof-Koadjutor Dr. Franz Jachym eingeweiht. Die Kirche besteht aus einem großen Versammlungsraum und einer kleinen Wochentagskapelle. Das Wasser-Stein-Relief im westlichen Eingangsbereich, der Brunnentabernakel in der Sakramentskapelle, die Kreuzwegstationen und die Marienstatue beim Hochaltar wurden von dem in Süßenbrunn wohnhaften Bildhauer Prof. Hans Muhr geschaffen. Das Altarbild in der Wochentagskapelle zeigt die Heiligste Dreifaltigkeit, der die Kirche geweiht ist. Es dürfte aus dem 18. Jahrhundert stammen. Die Orgel wurde von der Firma Rieger (Vorarlberg) gebaut und im Dezember 1986 geweiht.
Die Kirche verfügt über insgesamt vier Glocken. Die vierte – im Jahr 2005 in Auftrag gegebene und im Jahr 2006 in Innsbruck gegossene – Glocke wurde am 1. Mai 2006 geweiht und trägt die Inschrift: "In Dankbarkeit der Heiligsten Dreifaltigkeit für 60 Jahre Frieden, 50 Jahre Staatsvertrag und 40 Jahre Pfarre Süßenbrunn".
Im Haupteingangsbereich der Kirche steht die Statue des Heiligen Johannes Nepomuk, die bis zum Jahr 2007 im Freien in einer Nische des Hauses auf der Süßenbrunner Hauptstraße 1 aufgestellt war. Sie stammt aus dem 18. Jahrhundert und wurde 2007/2008 vollständig restauriert.
Literatur
- Wolfgang J. Bandion: Steinerne Zeugen des Glaubens. Die Heiligen Stätten der Stadt Wien. Wien: Herold 1989, S. 463 f.
- Peter Schilling (Herausgeber Pfarre Süßenbrunn): Festschrift Einweihung der Pfarrkirche Süßenbrunn. Wien 1980