Zum roten Dachel

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Daten zum Bauwerk
Art des Bauwerks Gebäude
Datum vonDatum (oder Jahr) von 1438
Datum bisDatum (oder Jahr) bis 1897
Andere BezeichnungAndere Bezeichnung für diesen Eintrag
Frühere Bezeichnung
Benannt nach rote Bedachung oberhalb des Eingangstors
Einlagezahl
Architekt
Prominente Bewohner
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  24518
GNDGemeindsame Normdatei
WikidataIDID von Wikidata
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RessourceUrsprüngliche Ressource  Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Paul Harrer: Wien, seine Häuser
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Letzte Änderung am 4.03.2024 durch WIEN1.lanm08uns
  • 1., Neuer Markt 10-11
  • Nr.: 1058 (Bezirk: Innere Stadt, 1821, bis: 1862)
  • Nr.: 1107 (Bezirk: Innere Stadt, 1770, bis: 1795)
  • Nr.: 1122 (Bezirk: Innere Stadt, 1795, bis: 1821)

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48° 12' 21.73" N, 16° 22' 12.96" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Zum roten Dachel (1., Neuer Markt 10-11, Teil, Konskriptionsnummer 1058), Hausschild.

Die älteste urkundliche Nennung eines Hauses auf diesem Grundstück stammt aus dem Jahr 1438. 1560 kam es über seine Frau in den Besitz des Bürgermeisters Thomas Siebenbürger. Im Jahr 1670 gehörte das damals dreistöckige Haus dem (späteren) niederösterreichischen Hofkammerbuchhalterei-Raitoffizier Johann Ludwig Wolfstriegl. Zu dieser Zeit trug es bereits den Namen "Zum roten Dachel", der sich auf eine kleine rote Bedachung oberhalb des Eingangstors bezog. Vor dem Haus befand sich um 1700 ein großes Leinwandzelt, in dem umherziehende Komödianten ihre Künste zum besten gaben (siehe Kärntnertortheater [heute Hotel Sacher]).

Johann Georg Würth, der es 1710 kaufte, war der erste einer Reihe von Gast- und Bierleutgeben, die das Haus besaßen. Der "Dachelkeller", eines der ältesten und besten Bierwirtshäuser von Wien, wurde gerne als "Fiakerbeisl" bezeichnet (die Fiaker, die auf dem Neuen Markt ihren Standplatz hatten, frequentierten neben diesem Lokal auch gerne die gegenüberliegende Schwemme des Hotels "Meißl & Schadn") und bewahrte sich bis 1873 durch die altertümliche Einrichtung seinen Alt-Wiener Charakter.

1873 kam das Haus (nach oftmaligem Besitzerwechsel) an die Brüder Johann und Dominik Wild. Diese ließen das Haus zu einem mächtigen großstädtischen Gebäude umgestalten, in dem sie ihr Viktualiengeschäft einrichteten (das sich ab 1816 im heute nicht mehr bestehenden Sattlergassel und ab 1834 im Komödiengassel befunden hatte). Das Geschäft hatte sich von Anfang an auf den Käsehandel spezialisiert.

Das Nachbarhaus (Stadt 1059) kam 1613 an den Gastgeben Sigmund Schaidenreisser. Es führte das Hausschild "Zum goldenen Adler". Als Matthias Zehetner 1682 das Haus erwarb, betrieb er in den weiten und tiefen Kellerräumen ein einträgliches Wirtsgeschäft. Nach der Demolierung des Hauses Stadt 1058 (Neuer Markt 10; 1897) und dem Ankauf des Nachbarhauses (Neuer Markt 11; Stadt 1059) durch die Firma "Gebrüder Wild" (1898) wurde unmittelbar danach ein Neubau ("Käsehaus Wild"; Neuer Markt 10-11) errichtet.

Gewerbe und Firmen innerhalb des Hauses im Laufe der Jahre

  • Dachelkeller (Fiakerbeisl)
  • Viktualiengeschäft "Gebrüder Wild"

Literatur

  • Felix Czeike: Der Neue Markt. Wien [u.a.]: Zsolnay 1970 (Wiener Geschichtsbücher, 4), S. 42 f.
  • Gustav Gugitz: Bibliographie zur Geschichte und Stadtkunde von Wien. Hg. vom Verein für Landeskunde von Niederösterreich und Wien. Band 4: Profane Topographie nach den 21 Bezirken (2.-21. Bezirk). Wien: Jugend & Volk 1958, S. 328
  • Paul Harrer-Lucienfeld: Wien, seine Häuser, Menschen und Kultur. Band 6, 1. Teil. Wien ²1956 (Manuskript im WStLA), S. 177-181
  • Wilhelm Kisch: Die alten Straßen und Plätze von Wiens Vorstädten und ihre historisch interessanten Häuser. (Photomechan. Wiedergabe [d. Ausg. v. 1883]). Cosenza: Brenner 1967, Band 1, S. 186
  • Neues Wiener Tagblatt, 26.04.1874; 02.01.1897 (Demolierung)