Thomas Siebenbürger
Thomas Siebenbürger, * 1512 Wien, † vor 12. März 1578 Wien (Testamentseröffnung am 12. März; Grabstätte in St. Stephan verschollen), Bürgermeister.
Biografie
Thomas Siebenbürger war der Sohn von Dr. Martin Siebenbürger und dessen Ehefrau Elena (Helena) Kopp. Nach der Hinrichtung seines Vaters (1522) stand Siebenbürger unter der Vormundschaft von Wolfgang Kirchhofer. 1538 übernahm er das ererbte große Haus in Wien 1., Hoher Markt 9, Judengasse 1, das er 1558 um ein angrenzendes Haus erweiterte. Siebenbürger war von 1542 bis 1543 Mitglied des äußeren Rats, von 1544 bis 1547 Stadtgerichtsbeisitzer, von 1548 bis 1559, von 1562 bis 1565 und von 1568 bis 1571 Mitglied des inneren Rats (dazwischen von 1560 bis 1561 Bürgermeister beziehungsweise von 1566 bis 1567 Stadtrichter), 1569 Hauptmann der Stadtguardia und von 1573 bis 1578 Superintendent der landesfürstlichen Bauten in Wien.
Am 28. Mai 1560 wurde ihm eine Wappenbesserung verliehen, am 16. Dezember 1577 erfolgte die Erhebung in den Adelsstand.
Siebenbürger war zwei Mal verheiratet. 1549 ehelichte er Anna Egrer (Witwe nach Wolfgang Egrer) und 1560 Barbara Ebersberger (Tochter des Leopold Ebersberger, Witwe nach Peter Meindl, Wolfgang Mägerl († 1558) und Dr. jur. Alexander Liephart († 1559); sie war in fünfter Ehe mit Dr. Hugo Blotius verheiratet). Siebenbürgers Sohn aus erster Ehe, Johann Baptist Siebenbürger († 1590), erwarb 1579 die Herrschaft Oberseebarn (Bezirk Tulln, Niederösterreich) und wurde Mitglied der Niederösterreichischen Landstände (Ritterstand).
Literatur
- Handbuch der Stadt Wien. Wien: Verlag für Jugend und Volk 1935-2005. Band 99, 1984/1985, II, S. 234
- Richard Perger: Die Wiener Bürgermeister Lienhard Lackner, Friedrich von Pieschen, Dr. Martin Siebenbürger und andere Mitglieder der "Wiener Handelsgesellschaft". In: Richard Perger / Walter Hetzer: Wiener Bürgermeister der frühen Neuzeit. Wien: Verein für Geschichte der Stadt Wien 1981 (Forschungen und Beiträge zur Wiener Stadtgeschichte, 9), insbesonders S. 42 ff.