Rita Georg
Rita Georg, * 11. Juni 1900 Berlin, † 30. November 1973 Vancouver, Sängerin, Schauspielerin, Kabarettistin.
Biographie
Rita Georg war eine deutsche Operettensängerin, Schauspielerin und Kabarettistin. Eine ihrer ersten Stationen war 1917/1918 das Luisen-Theater in Berlin. Neben der Karriere am Theater drehte sie auch einige wenige Filme und trat 1919 in ihrem ersten Stummfilm "Das Gebot der Liebe" auf. Ab 1924 fokussierte sie sich vorwiegend auf Operetten. 1925 führte sie ihre Karriere nach Wien, wo sie ein Engagement am Bürgertheater in Wien annahm und in Karl Farkas' Revue "Journal der Liebe" auftrat. 1926/1927 wechselte sie zum Wiener Stadttheater, wo sie die Titelrolle in der Straus-Operette "Marietta" übernahm. 1927 kehrte sie wieder nach Berlin zurück und nahm ein Engagement am Großen Schauspielhaus und am Deutschen Künstlertheater an. Im Deutschen Künstlertheater übernahm sie die Hauptrolle in Franz Lehárs 1927 uraufgeführten "Der Zarewitsch". Im selben Jahr wirkte sie außerdem in Erik Charells Inszenierung der Operette "Der Mikado" am Großen Schauspielhaus mit. 1928 nahm sie einen Gastspielvertrag am Theater an der Wien an, wo sie die Mary in Emmerich Kálmáns "Die Herzogin von Chicago" gab. Darauf folgten verschiedene Engagements in Berlin und Wien, u. a. am Theater im Admiralspalast in Berlin, wiederum am Theater an der Wien und am Wiener Stadttheater. Vor allem in Österreich und Deutschland konnte sie sich einen ausgezeichneten Ruf erarbeiten und gehörte bis 1938 zu den wichtigsten Operettensängerinnen im deutschsprachigen Raum.
Da sie ab 1933 aus politischen Gründen nicht mehr in Deutschland auftreten konnte, nahm sie fortan auch Engagements im nicht-deutschsprachigen Raum an. Ab 1933 war sie in Paris, 1935/1936 folgte ein Engagement am Zürcher Schauspielhaus. Außerdem trat sie für Gastspiele in Nizza, Riga und Stockholm auf. 1938 emigrierte sie schließlich in die Niederlande, wo sie im Exilkabarett "Theater der Prominenten" in Amsterdam auftrat. Nach einem kurzen Gastspiel in Paris kehrte sie wieder in die Niederlande zurück, die sie nach der nationalsozialistischen Machtübernahme im Mai 1940 allerdings nicht mehr verlassen konnte. Zwischenzeitlich wurde sie sogar für vier Monate in Haft genommen. Nach der Befreiung durch die Alliierten kehrte sie kurzfristig nach Wien zurück. Rita Georg verstarb 1973 in Kanada.
Literatur
- Ilse Korotin [Hg.]: biografiA. Lexikon österreichischer Frauen. Band 1: A-H. Wien / Köln / Weimar: Böhlau 2016, S. 998
- Frithjof Trapp u.a. [Hg.]: Handbuch des deutschsprachigen Exiltheaters 1933–1945. Band 2. Biographisches Lexikon der Theaterkünstler. Teil 1: A–K. München: K.G. Saur 1999, S. 297
- Wienbibliothek im Rathaus/Tagblattarchiv: Georg, Rita [Sign: TP-014919]
- Wikipedia: Rita Georg [Stand: 20.12.2017]