Oscar Straus

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Gedenktafel für Oscar Straus an der Unteren Donaustraße
Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Straus, Oscar
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname Straus, Oscar Nathan
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel
Geschlecht männlich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  19436
GNDGemeindsame Normdatei 11875582X
Wikidata Q206667
GeburtsdatumDatum der Geburt 6. März 1870
GeburtsortOrt der Geburt Wien 4066009-6
SterbedatumSterbedatum 11. Jänner 1954
SterbeortSterbeort Bad Ischl, Oberösterreich 4027718-5
BerufBeruf Komponist, Kapellmeister
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen)
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass Museum der Stadt Bad Ischl, Wienbibliothek im Rathaus
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki 
RessourceUrsprüngliche Ressource  Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
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Letzte Änderung am 10.03.2024 durch DYN.bl7
BestattungsdatumDatum der Bestattung 
FriedhofFriedhof, auf dem eine Person begraben wurde Bad Ischl
Grabstelle
BildnameName des Bildes Oscar Straus Gedenktafel.jpg
BildunterschriftInformation, die unterhalb des Bildes angezeigt werden soll Gedenktafel für Oscar Straus an der Unteren Donaustraße
  • 2., Untere Donaustraße 27 (Geburtsadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

  • Ehrenring der Stadt Wien (Verleihung: 28. März 1950)
  • Ehrenzeichen (Verleihung: 1929)

Oscar Straus und Vicki Baum, 1931

Oscar Straus, * 6. März 1870 Wien, † 11. Jänner 1954 Bad Ischl (Oberösterreich), Komponist.

Biografie

Oscar Nathan Straus kam im März 1870 als Sohn des Kaufmanns Ludwig (Louis) und seiner Frau Gabriele (geborene Stern) in Wien-Leopoldstadt zur Welt. Auch Oscar sollte zunächst eine kaufmännische Laufbahn einschlagen, doch wurde in der Familie sein musikalisches Talent erkannt. So begann er zunächst ein Studium bei Hermann Grädener in Wien, bevor er 1891 zu Max Bruch nach Berlin wechselte.

Zurück in Wien heiratete er 1895 die Geigerin Helene Neumann (Künstlername: Nelly Irmen). Im selben Jahr trat er ein Engagement als Kapellmeister und Komponist am Stadttheater Brünn an. Weitere Stationen waren Pressburg, Teplitz-Schönau, Mainz und Hamburg. In dieser Zeit sah er sich mit scharfer – zum Teil offen antisemitischer – Kritik konfrontiert.

1900 ging Straus erneut nach Berlin, wo ihn Ernst von Wolzogen als Hauskomponist für sein neu gegründetes literarisches Kabarett "Überbrettl" engagierte. Mit seinen Couplets und Parodien konnte er hier durchaus reüssieren. Besonders populär wurde das Lied "Die Musik kommt" nach einem Text von Detlev von Liliencron.

Nach einem Zerwürfnis mit Wolzogen und dem Scheitern seiner Ehe kehrte Straus 1904 ein weiteres Mal nach Wien zurück. 1904 wurde die Parodie "Die lustigen Nibelungen", die eigentlich noch für das Berliner Kabarett komponiert worden war, am Carltheater uraufgeführt und von Publikum und Kritikern positiv aufgenommen. Weniger Erfolg war der folgenden "komischen Märchenoperette" "Hugdietrichs Brautfahrt" (Uraufführung: 1905, Carltheater) beschieden. Mit "Ein Walzertraum" (Uraufführung: 1907, Carltheater) gelang Straus endgültig der Durchbruch als Operettenkomponist. Das Werk sollte sein größter Erfolg bleiben.

Basierend auf George Bernhard Shaws Komödie "Arms and the Man" komponierte Straus die Operette "Der tapfere Soldat" (Uraufführung: 1908, Theater an der Wien), die sich vor allem im englischen Sprachraum – hier unter dem Titel "The Chocolate Soldier" – großer Beliebtheit erfreute. Obwohl der Text für das folgende Singspiel "Der tapfere Kassian" (Uraufführung: 1909, Stadttheater Leipzig) von Arthur Schnitzler stammte, blieb der Erfolg aus. Im Dezember 1908 heiratete Straus Clara Singer.

Für die Staatsoper Hofoper schrieb Straus das Ballett "Die Prinzessin von Tragant" (Uraufführung: 1912). 1916 übernahm er die Direktion des "Ronacher". Sein Versuch, das Haus als Operettenbühne neu zu positionieren, scheiterte trotz einiger beachtenswerter Uraufführungen bereits nach kurzer Zeit. 1917 unternahm Straus mit den Wiener Philharmonikern und dem Ensemble des Theaters an der Wien eine Gastspielreise in die Schweiz. Unmittelbar vor dem Ende des Krieges fand die Uraufführung von "Eine Ballnacht" im Johann-Strauß-Theater statt. Der Erfolg, den die Operette in Berlin feiern konnte, motivierte Straus zu einer weiteren Übersiedlung in diese Stadt. Hier schrieb er für die gefeierte Sopranistin Fritzi Massary einige Operettenrollen.

1926 wurde der "Walzertraum" zum ersten Mal verfilmt. Im selben Jahr unternahm Straus seine erste USA-Reise.1929/1930 kehrte er nach Amerika zurück, um in Hollywood für den Film zu arbeiten. "Eine Frau, die weiß, was sie will" geriet 1932 zum letzten gemeinsamen Erfolg von Straus und Massary.

Die Operette "Drei Walzer", für die Straus neben eigenen Melodien Walzer von Johann Strauss Vater und Sohn verwendet hatte, wurde 1935 in Zürich uraufgeführt. Die folgenden Jahre verbrachte der Komponist vor allem auf Reisen (Paris, London, Hollywood, New York). 1938 kam er nach Österreich zurück, musste das Land aber aufgrund seiner jüdischen Herkunft wieder verlassen. Über Paris, wo er zum Ritter der Ehrenlegion ernannt wurde, und Lissabon emigrierte Oscar Straus nach Hollywood. Hier arbeitete er vor allem als Dirigent. 1948 erhielt er die amerikanische Staatsbürgerschaft. Im selben Jahr kehrte er nach Europa zurück. Seinen Lebensabend verbrachte Straus in Bad Ischl.

Einen letzten großen Erfolg feierte er mit der Musik zur Max-Ophüls-Verfilmung von Arthur Schnitzlers "Reigen" (1950) in Paris.

Quellen

Literatur

  • Fedora Wesseler / Stefan Schmidl (Hg.): Oscar Straus. Beiträge zur Annäherung an einen zu Unrecht Vergessenen. Amsterdam 2017 [Stand: 26.07.2019]
  • Ludwig Finscher [Hg.]: Musik in Geschichte und Gegenwart. Allgemeine Enzyklopädie der Musik. Personenteil 16: Strat–Vil. Basel [u. a.]: Bärenreiter 2006, S. 7 f
  • Moriz Schlesinger: Das verlorene Paradies. Ein improvisiertes Leben in Wien um 1900. Wien: Picus 1993, S. 236
  • Gerhard Renner: Die Nachlässe in der Wiener Stadt- und Landesbibliothek. Ein Verzeichnis. Wien: Wiener Stadt- und Landesbibliothek 1993 (Publikationen aus der Wiener Stadt- und Landesbibliothek, 1)
  • Isabella Ackerl / Friedrich Weissensteiner: Österreichisches Personenlexikon der Ersten und Zweiten Republik. Wien: Ueberreuter 1992
  • Franz Mailer: Weltbürger der Musik. Eine Oscar-Straus-Biographie. Wien: Österreichischer Bundesverlag 1985
  • Hugo Riemann: Riemann Musiklexikon. In drei Bänden. Personenteil: L–Z. Mainz: Schott 1961
  • Bernard Grun: Prince of Vienna. The life, the times and the melodies of Oscar Straus. London: Allen 1955
  • Robert Teichl: Österreicher der Gegenwart. Lexikon schöpferischer und schaffender Zeitgenossen. Wien: Verlag der Österreichischen Staatsdruckerei 1951


Oscar Straus im Katalog der Wienbibliothek im Rathaus.

Weblinks