Romanik
Romanik, europäische Kunstepoche (Mitte 11. Jahrhundert bis etwa 1250), die sich auch in Wien unter den Babenbergern durchsetzte. In Niederösterreich prägten vor allem die Zisterzienser den Baustil (in der Umgebung Wiens Kloster Heiligenkreuz), doch setzten sich auch bodenständige Strömungen durch, sodass die romanische Architektur eine echt österreichische Synthese darstellt.
Von den romanischen Kirchen hat sich nur die Ruprechtskirche weitgehend erhalten, außerdem das Westwerk der Stephanskirche mit dem Riesentor und den Heidentürmen, Teile (beziehungsweise Krypten) der Michaelerkirche und der Schottenkirche (wogegen beispielsweise Maria am Gestade und die Peterskirche zur Gänze Neubauten weichen mussten). Bemerkenswert sind auch die beiden teilweise erhaltenen romanischen Kapellenbauten Nikolaikapelle im Lainzer Tiergarten aus dem Ende des 12. Jahrhunderts sowie die Virgilkapelle, deren Bauphase um 1220/1230 angenommen wird.
Profanbauten haben sich in Wien vollständig nicht erhalten; lediglich in Grundmauern und Kellern (beispielsweise des Heiligenkreuzer Hofs sowie einiger anderer Gebäude) konnten romanische Bauteile festgestellt werden. Neben Skulpturen am romanischen Westwerk der Stephanskirche ist das romanische Kruzifix im Stift Melk (bis 1830 in der Ruprechtskirche) besonders bemerkenswert. Erhalten hat sich auch Buch- und Glasmalerei.