Nikolauskapelle

Aus Wien Geschichte Wiki
(Weitergeleitet von Nikolaikapelle)
Wechseln zu:Navigation, Suche
Daten zum Bauwerk
Art des Bauwerks Kapelle
Datum vonDatum (oder Jahr) von 1738
Datum bisDatum (oder Jahr) bis 1784
Andere BezeichnungAndere Bezeichnung für diesen Eintrag Nikolaikapelle, Nikolaikirche, Zum Heiligen Nikolaus
Frühere Bezeichnung
Benannt nach Nikolaus (Heiliger)
Einlagezahl
Architekt
Prominente Bewohner
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  21180
GNDGemeindsame Normdatei
WikidataIDID von Wikidata
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki  Nikolaikirche (3), Nikolaifriedhof, Erzdiözese Wien, Katholische Kirche, Katholiken, Kirchen, Sakralbauten
RessourceUrsprüngliche Ressource  Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
Export RDF-Export (Resource Description Framework) RDF
Recherche
Letzte Änderung am 21.05.2024 durch WIEN1.lanm08uns
BildnameName des Bildes Nikolaikapelle.jpg
BildunterschriftInformation, die unterhalb des Bildes angezeigt werden soll Die Nikolaikapelle am Albertinischen Plan
  • 3., Landstraßer Hauptstraße

Derzeit wurden noch keine Konskriptionsnummer zu diesem Bauwerk erfasst!

Die Karte wird geladen …

48° 12' 11.06" N, 16° 23' 24.96" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Nikolauskapelle (3., ehemalige Kapelle auf der Landstraßer Hauptstraße, vor der Gabelung der Erdbergstraße), Vorgängerbau der Nikolaikirche

Vorgängerbauten

Die Nikolauskapelle bzw. Nikolaikirche, eine der ältesten Kirchen des späteren Bezirks Landstraße, war älter als das von Herzog Leopold VI. (1198-1230) gegründete Zisterzienserinnenkloster St. Maria vor dem Stubentor (Nikolaikloster [3]), allerdings bestand zwischen dem Kloster und der Nikolaikirche kein rechtlicher Zusammenhang. Sie dürfte spätestens im 12. Jahrhundert als Gotteshaus einer kleinen Vorstadt an der Fernhandelsstraße nach Ungarn (dreieckiger Marktplatz vor der heutigen Rochuskirche) entstanden sein, wodurch sich das Patrozinium des Heiligen Nikolaus als Patron der Händler erklären lässt.[1]

1267 verfügte der Wiener Pfarrer Gerhard von Siebenbürgen die Betreuung der Nikolaikirche durch einen Kaplan des Himmelpfortklosters. 1397 ist von der Pfarrkirche "Beim alten St. Niklas in der Landstraße" die Rede. Bei der Osmanenbelagerung von 1529 brannte man das Nikolaikloster nieder, die Ruinen wurden 1538 abgetragen. Das Areal schenkte König Ferdinand am 18. Dezember 1540 der Stadt Wien zur Anlage eines Friedhofs (Nikolaifriedhof). Auf dem Friedhof, der den Platz vor der heutigen Rochuskirche einnahm, errichtete man 1698 eine neue Kapelle "Zum Heiligen Nikolaus".

Kapelle und Barockkirche

Diese Kapelle wurde ab 1738 durch eine stattliche Barockkirche mit eintürmiger Fassade ersetzt (Nikolaikirche; Baubeginn am 26. Jänner 1738, Vollendung im Wesentlichen 1742, Weihe am 26. Juli 1745 durch Weihbischof Josef Breitenbücher zu Ehren des heiligen Nikolaus).

Bauweise und Ausstattung der Barockkirche

Die Fassade war durch sechs dorische Wandpfeiler und vier Statuen geschmückt. Reich gegliedert war die Attika mit dem sich in ihrer Mitte erhebenden Turm, der vier Glocken besaß. Das Deckenfresko im Inneren schuf Paul Troger. Die Kirche stand inmitten der Landstraßer Hauptstraße (vor der Gabelung der Erdbergstraße), die Straße ging an beiden Seiten vorbei.

Abbruch

1784 wurde die Nikolaikirche über Weisung der Kirchenreformkommission entweiht und abgebrochen. Der sie umgebende Nikolaifriedhof wurde aufgelassen, das Gelände nach Planierung mit Bäumen bepflanzt. Das im Volksmund als "Platzl" bezeichnete Areal nahm später einen (noch bestehenden) Markt (Rochusmarkt) auf (seit 1991 auch Station der U-Bahnlinie U3).

Siehe auch: Nikolaikirche (3), Nikolaifriedhof, Nikolaikloster (3), Nikolaivorstadt, St.-Niklas-Torturm.

Quellen

Weblinks

Literatur

  • Helmut Kretschmer: Landstraße. Geschichte des 3. Wiener Gemeindebezirks und seiner alten Orte. 2. Auflage. Wien: Jugend und Volk 1991 (Wiener Heimatkunde), S. 85
  • Richard Perger / Walther Brauneis: Die mittelalterlichen Kirchen und Klöster Wiens. Wien [u.a.]: Zsolnay 1977 (Wiener Geschichtsbücher, 19/20), S. 93 f.
  • Richard Groner: Wien wie es war. Vollständig neu bearbeitet und erweitert von Felix Czeike. 5. Auflage. Wien / München: Fritz Molden 1965, S. 408-410
  • Gustav Gugitz: Bibliographie zur Geschichte und Stadtkunde von Wien. Hg. vom Verein für Landeskunde von Niederösterreich und Wien. Band 3: Allgemeine und besondere Topographie von Wien. Wien: Jugend & Volk 1956, S. 227
  • Wilhelm Kisch: Die alten Straßen und Plätze von Wiens Vorstädten und ihre historisch interessanten Häuser. (Photomechan. Wiedergabe [d. Ausg. v. 1888]). Cosenza: Brenner 1967, Band 2, S. 540 ff.
  • Karl Tauchmann: Geschichte der Pfarre S. Rochus und S. Sebastian. Wien 1933, S. 8 ff.
  • Die Landstraße in alter und neuer Zeit. Ein Heimatbuch. Hg. von Landstraßer Lehrern. Wien: Gerlach & Wiedling 1921, S. 69 f., S. 180
  • Barbara Schedl: Klosterleben und Stadtkultur im mittelalterlichen Wien. Zur Architektur religiöser Frauenkommunitäten. Innsbruck: Studien Verlag 2009 (Forschungen und Beiträge zur Wiener Stadtgeschichte, 51), S. 95-143
  • Heike Krause: Die Vorstadt St. Niklas vor dem Stubentor und das Zisterzienserinnenkloster St. Maria. Ausgrabungen in Wien 3, Siegelgasse 1 und Rasumofskygasse 29–31. In: Fundort Wien. Berichte zur Archäologie 22 (2019), S. 138-167.

Referenzen