Rudolf Brichta

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Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Brichta, Rudolf
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel Dr. med.
Geschlecht männlich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  57117
GNDGemeindsame Normdatei
Wikidata
GeburtsdatumDatum der Geburt 19. November 1872
GeburtsortOrt der Geburt Prag 2032180-6
SterbedatumSterbedatum 5. Mai 1929
SterbeortSterbeort Wien 4066009-6
BerufBeruf Arzt, Politiker, Sportfunktionär
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen)
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki 
RessourceUrsprüngliche Ressource  Gedenktage
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Letzte Änderung am 6.10.2024 durch DYN.biancaburger
BestattungsdatumDatum der Bestattung  7. Mai 1929
FriedhofFriedhof, auf dem eine Person begraben wurde Israelitischer Friedhof Floridsdorf
Grabstelle
  • 21., Prager Straße 94 (Wohnadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Rudolf Brichta, * 19. November 1872 Prag, † 5. Mai 1929 Wien, Arzt, Politiker, Sportfunktionär.

Biografie

Rudolf Brichta wurde 1872 in Prag geboren. In seiner Heimatstadt spielte er für den DFC, das stärkste Prager Fußballteam der Jahrhundertwende, und war Mitglied in der "Deutschen Rede- und Lesehalle". Nach seinem Medizinstudium zog Brichta nach Wien. 1903 heiratete er Kamilla Löwith im Floridsdorfer Tempel, ein Jahr später wurde die gemeinsame Tochter Margarethe geboren. Brichta arbeitete als Arzt für Allgemeinmedizin in der Floridsdorfer Deublergasse, in der sich auch der Fußballplatz des SC Admira befand.

Kurz nach dem Ersten Weltkrieg wurde Rudolf Brichta Präsident dieses Vereins, ein Amt, das er bis 1921 ausübte. Im Gegensatz zu vielen der bekannten späteren Admira-Funktionäre war Brichta Sozialdemokrat. In seiner Zeit als Präsident war die Admira sogar Mitglied im sozialdemokratischen Verband der Arbeiter- und Soldatensportvereinigungen (VAS), den Brichta mitbegründet hatte. Ab 1919 fungierte er auch als Vizepräsident des Österreichischen Fußball-Bundes (ÖFB). Im Oktober 1921 legte er das Präsidentenamt bei der Admira zurück, blieb aber als Vizepräsident und Mitglied des "internationalen Komitees" im ÖFB tätig. In dieser Funktion fungierte er als Reiseleiter und ärztlicher Verbandsarzt der österreichischen Nationalmannschaft. Nach der Trennung der sozialdemokratischen und bürgerlichen Fußballverbände legte Brichta seine Funktion im (nunmehr "bürgerlichen") ÖFB zurück.

Nach seinem Tod im Mai 1929 war im Nachruf der "Arbeiter-Zeitung" zu lesen: "Genosse Dr. Rudolf Brichta ist im 56. Lebensjahr gestorben. Er war städtischer Arzt sowie Bahnarzt. Dr. Brichta zählte zu den ältesten und verdienstvollsten Parteigenossen Floridsdorfs und erfreute sich allgemeiner Beliebtheit. In allen Zweigen der Partei, besonders aber in der Jugend- und Sportorganisation hat er tätig mitgearbeitet. Das Leichenbegängnis findet heute Dienstag um ½ 5 Uhr im israelitischen Friedhof (Leichenhalle) Floridsdorf statt."[1]

Quellen

  • WStLA, BPD Wien: Historische Meldeunterlagen, K 3: Dr. Rudolf Brichta
  • Index der Jüdischen Matriken Wien und NÖ, Nr. 198788, Zahl 25, Zusatz zur Zahl 91 (8.12.1903)

Literatur

  • Bernhard Hachleitner/Matthias Marschik/Spitaler Georg [Hg.]: Sportfunktionäre und jüdische Differenz. Zwischen Anerkennung und Antisemitismus − Wien 1918 bis 1938. Berlin: de Gruyter 2018

Einzelnachweise