Rudolf Kolisch (Sohn)

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Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Kolisch, Rudolf (Sohn)
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel Prof.
Geschlecht männlich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  13364
GNDGemeindsame Normdatei 128400420
Wikidata Q214360
GeburtsdatumDatum der Geburt 20. Juli 1896
GeburtsortOrt der Geburt Klamm/Semmering, Niederösterreich 4815030-7
SterbedatumSterbedatum 1. August 1978
SterbeortSterbeort Watertown, Massachusetts, USA 4710120-9
BerufBeruf Geiger, Dirigent
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen)
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki 
RessourceUrsprüngliche Ressource  Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
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Recherche
Letzte Änderung am 5.03.2024 durch WIEN1.lanm09kka
BestattungsdatumDatum der Bestattung 
FriedhofFriedhof, auf dem eine Person begraben wurde Grinzinger Friedhof
Grabstelle Gruppe 6, Reihe 6, Nummer 9
GrabwidmungGrabwidmung als Ehrengrab, historisches oder ehrenhalber gewidmetes Grab  ehrenhalber gewidmetes Grab

Es wurden noch keine Adressen zu dieser Person erfasst!

Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

  • Österreichisches Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst Erster Klasse (Verleihung: 29. August 1972)


Rudolf Kolisch (Sohn), * 20. Juli 1896 Klamm am Semmering, Niederösterreich, † 1. August 1978, Watertown, Massachusetts, USA, Geiger, Dirigent, Geigenlehrer, Schriftsteller.

Biografie

Rudolf Kolisch wurde am Semmering in Niederösterreich als Sohn des Internisten Rudolf Kolisch geboren. Aufgrund seiner großen musikalischen Begabung erhielt er bereits als Kind Geigenunterricht; nach einer Verletzung der linken Hand erlernte er das Geigenspiel mit der rechten Hand. Ab 1914 studierte er Violine an der k.k. Akademie für Musik und darstellende Kunst in Wien bei Otakar Ševčik sowie Dirigieren und Komposition bei Franz Schalk und Franz Schreker. Nach einer kriegsbedingten Unterbrechung setzte Kolisch seine Studien 1918 fort, ergänzt durch Musikgeschichte bei Guido Adler. Von 1919 bis 1922 war er Privatschüler für Komposition bei Arnold Schönberg. 1924 wurde Schönberg durch seine Eheschließung mit Kolischs Schwester Gertrud dessen Schwager.

1924 gründete er das Wiener Streichquartett, das sich ab 1927 als Kolisch-Quartett (Rudolf Kolisch, Felix Khuner, Eugene Lehner und Benar Heifetz) international einen Namen für die Interpretation von zeitgenössischer Musik machte. Darunter mit Uraufführungen von Arnold Schönberg, Alban Berg, Anton von Webern und Béla Bartók. Besonderes Kennzeichen dieses Quartetts war nicht die möglichst schöne Tongebung, sondern ein besonderer rhetorischer Ausdruck, den Kolisch als "Wiener Espressivo" bezeichnete. Nach der Auflösung des Quartetts 1941 wurde Kolisch 1944 Primarius des (belgischen) Pro Arte Quartetts, das bis 1965 Bestand hatte.

Nach seiner Emigration in die USA 1937 war Kolisch auch als Orchestermusiker und Dirigent tätig, da die Einnahmen durch sein Quartett nicht mehr ausreichten. Er widmete sich auch vermehrt der Lehrtätigkeit, zunächst der Musiktheorie an der New School for Social Research in New York (1939-1941) und am Black Mountain College in North Carolina (1944), danach der Einstudierung von Kammermusik mit Ensembles. Kolisch unterrichtete Violine und Kammermusik an der University of Wisconsin in Madison und ab 1967 am New England Conservatory in Boston. Nach dem Zweiten Weltkrieg leitete Kolisch Sommerkurse in den USA, Israel und Europa. Darunter auch bei den Darmstädter Ferienkursen (1953–1958) und im Schönberg-Haus in Mödling bei Wien (1974–1977). Kolisch war der letzte große Repräsentant der Arnold-Schönberg-Generation.

Quellen

Literatur


Rudolf Kolisch (Sohn) im Katalog der Wienbibliothek im Rathaus.