Rudolf Wallner (Widerstandskämpfer)
Rudolf Wallner, * 1. April 1903 Wien, † 10. Mai 1944 Wien, Vizeinspektor der Städtischen Elektrizitätswerke, Widerstandskämpfer.
Biografie
Rudolf Wallner war beruflich als Vizeinspektor bei den Wiener Elektrizitätswerken tätig. Politisch engagierte er sich in der Betriebsgruppe der Vaterländischen Front. Im Sommer 1939 stieß er zur Widerstandsgruppe "Österreichische Freiheitsbewegung" um Karl Lederer, für die er weitere Mitglieder, darunter seinen ehemaligen Arbeitskollegen Alfred Miegl, gewann und illegale Schriften gegen den Nationalsozialismus verbreitete. Er wurde nach Lederer zu einer zentralen Drehscheibe der Bewegung.
Nach Verrat der Aktivitäten durch den Gestapo-Spitzel Burgschauspieler Otto Hartmann wurde Wallner im Sommer 1940 verhaftet. Als leitender Funktionär der Widerstandsgruppe verurteilte ihn das Gericht am 3. März 1944 zum Tod. Die Hinrichtung erfolgte gut zwei Monate später im Wiener Landesgericht durch das Fallbeil. Seinen Leichnam fand man nach Kriegsende 1945 in der Wiener Anatomie. Er wurde im November 1945 auf dem Baumgartner Friedhof beigesetzt.
Eine am ehemaligen Direktionsgebäude der Elektrizitätswerke befindliche Gedenktafel für sechs hingerichetete Widerstandskämpfer aus den Reihen dieser kommunalen Institution wurde am 31. Dezember 2017 auf dem Gelände der Städtischen Gaswerke in 11., Eyzinggasse 12 neu aufgestellt. Außerdem befindet sich sein Name auf einer Gedenktafel für katholische Widerstandskämpfer in der Alser Kirche im 8. Bezirk.
Quellen
- DÖW: Volksgerichtshof-Urteil gegen Karl Lederer und seine Mitangeklagten [Stand: 22.01.2019]
Literatur
- Wolfgang Neugebauer: Widerstand und Verfolgung in Wien. 1934−1945. Eine Dokumentation. Hg. von Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes. Band 3. Wien: Österreichischer Bundesverlag 1975, S. 105