Ruprechtsplatz 2

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Daten zum Bauwerk
Art des Bauwerks Gebäude
Datum vonDatum (oder Jahr) von 1288
Datum bisDatum (oder Jahr) bis 1945
Andere BezeichnungAndere Bezeichnung für diesen Eintrag
Frühere Bezeichnung Praghaus
Benannt nach
Einlagezahl
Architekt
Prominente Bewohner
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  32850
GNDGemeindsame Normdatei
WikidataIDID von Wikidata
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki 
RessourceUrsprüngliche Ressource  Paul Harrer: Wien, seine Häuser
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Letzte Änderung am 25.04.2021 durch DYN.krabina
  • 1., Ruprechtsplatz

Frühere Adressierung
  • Nr.: 1341 (Bezirk: Innere Stadt, 1770, bis: 1795)
  • Nr.: 462 (Bezirk: Innere Stadt, 1821, bis: 1862)
  • Nr.: 468 (Bezirk: Innere Stadt, 1821, bis: 1862)
  • Nr.: 473 (Bezirk: Innere Stadt, 1770, bis: 1795)
  • Nr.: 496 (Bezirk: Innere Stadt, 1795, bis: 1821)
  • Nr.: 502 (Bezirk: Innere Stadt, 1795, bis: 1821)


ehemalige Adresse 1, Ruprechtsplatz 2 (Konskriptionsnummern 468 und 462), Kohlmessergasse 7, Ruprechtsstiege 2, Morzinplatz 6.

Der Platz, an dem bis 1945 das Haus Ruprechtsplatz stand, ist heute unverbaut. Das Grundstück nimmt die ganze östliche Seite der Ruprechtsstiege ein und reicht vom Ruprechtsplatz bis in die ehemalige Kohlmessergasse, die, nachdem die ganze Häuserzeile im Jahr 1945 Bomben zum Opfer fiel, nicht mehr wiederhergestellt wurde. Ursprünglich standen hier zwei Häuser:

Haus Stadt 462

Dieses Haus war das ehemalige Pfarrhaus zu St. Ruprecht (Ruprechtskirche). Es befand sich zwischen dem Haus Stadt 468 (siehe unten) und der Ruprechtskirche, mit deren Norwand es verbunden war. Es war zwei Stockwerke hoch und hatte nur wenige Räume. Das Pfarrhaus wird erstmals im Jahr 1533 erwähnt, als die Franziskaner hier einzogen, nachdem deren Kloster St. Theobald auf der Laimgrube (siehe Theobaldkirche) von den Osmanen zerstört worden war (Erste Türkenbelagerung [1529]). Als die Franziskaner 1545 in das Nikolaikloster in der Singerstraße übersiedelten, kam das Haus in Privathände. 1814 erwarb es der damalige Kirchenrektor der Ruprechtskirche. Nach zweimaliger Vererbung kaufte es das Stift Seitenstetten im Jahr 1833. Im darauf folgenden Jahr erstand es der Arzt Johannes Haidmann, der bereits 1832 das benachbarte Praghaus in seinen Besitz gebracht hatte. Gleichzeitig erwarb er auch den unverbauten Grund am alten Ruprechtssteig. Noch 1834 ließ er das Gebäude abtragen.

Haus Stadt 468

Dieses Haus gehörte zum Praghaus, das 1288 erstmals urkundlich erwähnt wird, und lag an der Kohlmessergasse. Ein Kaufvertrag aus dem Jahr 1432 belegt, dass es sich eine Zeit lang in Privatbesitz befunden haben muss. Als Kaiser Friedrich III. der Stadt Wien 1479 erlaubte, eine Salzkammer zu errichten, scheint es wieder in öffentliche Hand gekommen zu sein. In den folgenden Jahrhunderten war hier das Salzamt untergebracht. 1832 erwarb der Arzt Johannes Haidmann das gesamte Praghaus und ließ es 1834 abbrechen.

Neubau 1834

Nach dem Abbruch der alten Gebäude ließ Haidmann auf deren Grunde ein Zinshaus mit 18 Wohnungen errichten, das bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts im Besitz seiner Familie (zehn Kinder und deren Erben) blieb.

Neubau 1911

Im Jahr 1911 wurde das Haus wieder durch einen Neubau ersetzt, von dem ein Teil 1941 vom Roten Kreuz erworben wurde. Der Rest des Hauses wurde 1942 beziehungsweise 1944 vom Deutschen Reich eingezogen. Am 12. März 1945 erlitt das Haus zwei Bombentreffer. Außerdem schlug eine Bombe unmittelbar vor dem Gebäude ein. Drei Tage später brach ein Brand aus und das Gebäude brannte bis auf die nackten Mauern nieder. Die Ruprechtsstiege, die sich zwischem diesem Gebäude und dem Haus Ruprechtsstiege 1 befand, war mehr als ein Jahr lang unpassierbar, da der untere Teil durch Trümmer der beiden Häuser verschüttet war. Das Haus Ruprechtsplatz 2 wurde nicht mehr aufgebaut und dessen Grundstück ist bis heute unverbaut geblieben.

Literatur

  • Paul Harrer-Lucienfeld: Wien, seine Häuser, Geschichte und Kultur. Band 1, 3. Teil. Wien ²1951 (Manuskript im WStLA), S. 595-597