Sühnhauskapelle
48° 12' 53.89" N, 16° 21' 50.29" E zur Karte im Wien Kulturgut
Sühnhauskapelle (1., Schottenring 7; Unbefleckte Empfängnis).
Die Sühnhauskapelle (Ringtheaterkapelle im Sühnhaus) befand sich im zweiten Stockwerk des Sühnhauses am Schottenring. Das Sühnhaus wurde zur Erinnerung an den Brand des Ringtheaters 1881 aus den Privatmitteln Kaiser Franz Josephs I. durch den Architekten Friedrich von Schmidt im Jahr 1885 erbaut. Neben der Kapelle befanden sich in diesem als Zinshaus dienenden Gebäude Privatwohnungen, Kanzleien und Büros.
Die Kapelle besaß kunstvolle Glasfenster und Mosaiken über dem Altar, die Zwölf Apostel darstellend. An beiden Seitenfronten befanden sich Fresken mit der Darstellung von Heiligenfiguren, darunter auch der selige Rudolf und die Heilige Gisela. Die Malereien stammten von Franz und Carl Jobst.
Das Sühnhaus und somit auch die Kapelle erlitten schwere Schäden durch Bombenteffer im Jahr 1945. Das in den ersten Nachkriegsjahren nicht zugängliche Gebäude wurde 1951 abgetragen. Auf dem Areal befindet sich seit 1974 die (neue) Polizeidirektion (erbaut 1969-1974, Gedenktafel 1982).
Literatur
- Das kaiserliche Stiftungshaus in Wien. In: Allgemeine Bauzeitung 52 (1887), S. 6-8
- Alfred Missong: Heiliges Wien. Ein Führer durch Wiens Kirchen und Kapellen. Wien: Wiener Dom-Verlag ³1970, S. 111 f.
- Edmund Ullmayer: Gedenkblatt zur feierlichen Einweihung der Sühn-Capelle im k.k. Stiftungshause zu Wien am 26.06.1886. Wien 1886