Sammlung alter Musikinstrumente

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Daten zur Organisation
Art der OrganisationArt der Organisation Museum
Datum vonDatum (oder Jahr) von 1939
Datum bisDatum (oder Jahr) bis
Benannt nach
Prominente Personen
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  54194
GNDGemeindsame Normdatei
WikidataIDID von Wikidata
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Letzte Änderung am 7.11.2023 durch WIEN1.lanm09fri
  • 1., Heldenplatz

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48° 12' 19.35" N, 16° 21' 53.89" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Sammlung alter Musikinstrumente des Kunsthistorischen Museums, (1., Heldenplatz, Neue Burg). Die Sammlung alter Musikinstrumente verfügt über den weltweit bedeutendsten Bestand an Renaissance- und Barockinstrumenten.

Wie viele der anderen kaiserlichen Sammlungen gehen auch die ältesten Bestände der Sammlung für alte Musikinstrumente auf Erzherzogs Ferdinands II. Ambraser Sammlung zurück. Diese setzte sich aus einer Bibliothek sowie einer Rüst- und Kunstkammer zusammen. In der Kunstkammer waren neben Münzen, Goldschmiedearbeiten, Bronzen und Uhren eine erlesenen Sammlung von Musikinstrumenten erhalten. Ein Großteil der Musikinstrumente waren aufwendig gearbeitete Widmungsstücke an den kunst- und musikliebenden Tiroler Landesherrn. Nach dem Tod Erzherzog Ferdinands II. wurde der Bestand der Kunst- und Wunderkammer 1596 in einem detaillierten Inventar festgehalten. Während der nächsten Jahrhunderte verblieb die Ambraser Sammlung in Innsbruck, bis die Lage im Zuge der Napoleonischen Kriege gefährlich wurde und die Objekte schließlich 1806 nach Wien verbracht wurden. Ab 1814 fand die Sammlung im Unteren Belvedere Aufstellung.

Demgegenüber steht die Sammlung der Familie Obizzi, die bereits kurz nach dem Jahr 1000 im Schloss Catajo bei Padua ansässig wurde. Anfang des 17. Jahrhunderts wirkte Pio Enea II. besonders im Theaterbau und häufte eine Vielzahl an Musikalien und Musikinstrumenten an, die, im Gegensatz zu Exponaten der Ambraser Sammlung, für das tägliche Musizieren gedacht waren. Der Instrumentenbestand auf Schloss Catajo ist für den Übergang von der Spätrenaissance zum Frühbarock typisch. Familiäre Umstände waren dafür verantwortlich, dass die Obizzische Sammlung 1870 nach Wien transferiert wurde und zeitweilig im Palais Modena Aufstellung fand. 1914 wurden die Obizzischen Objekte den kaiserlichen Sammlungen einverleibt und mit der Aufstellung in der Neuen Burg 1916 nahm die Sammlung alter Musikinstrumente ihren Anfang. 1919 gehörte sie aber organisatorisch und verwaltungstechnisch der "Sammlung für Plastik und Kunstgewerbe" (spätere Kunstkammer Wien) an.

Ein Teil der nach 1914 über 400 Instrumente umfassenden Sammlung wurde ab 1939 im Pallavicinipalais ausgestellt. Im Rahmen dieser Präsentation fanden auch erstmals als "Hausmusiken" bezeichnete Konzerte statt, bei denen einige der Objekte klanglich präsentiert wurden. Für die dafür erforderlichen Vorarbeiten entstand erstmals eine Restaurierwerkstätte. Von den zwischen 1938 und 1941 elf neu ins Leben gerufenen Abteilungen waren es nur die Sammlung alter Musikinstrumente und die Reproduktionsabteilung, die zur ständigen Einrichtung am Kunsthistorischen Museum geworden waren. Der Schwerpunkt der Sammlungserweiterung lag in dieser Zeit auf dem Gebiet des Wiener Hammerflügels, der seitdem sowohl quantitativ als auch qualitativ eine zentrale Stellung einnimmt. Nach einer kriegsbedingten Schließung der Sammlung, die außerhalb Wiens geborgen wurde, konnte ab dem Frühling 1947 wieder in den Räumlichkeiten der Neuen Burg mit einer Neuaufstellung begonnen werden. Nach einem bescheidenen Beginn, bei dem in einem Saal die Entwicklung der Tasteninstrumente demonstriert wurde, folgte die Einrichtung weiterer Räumlichkeiten, bis 1964 das ganze Instrumentarium zur Aufstellung kam.

1988 kam es aufgrund von Sanierungsarbeiten zu einer zeitweisen Schließung der Ausstellung. Nach der Neugestaltung der Räume 1991 folgte die Sonderausstellung "Die Klangwelt Mozarts" anlässlich dessen 200. Todestages. Bei der Neuaufstellung im Jahr 1993 wurde ein Konzept verfolgt, das sich am musikgeschichtlichen Ablauf in den zwölf Sälen orientierte. Seit den 1980er Jahren erweiterte sich die Sammlung um mehr als 400 Objekte. Besonders hervorzuheben sind die Schenkungen von Herbert und Evelyn Axelrod der vier Streichinstrumente von Jacob Stainer und des Violoncellos von Giovanni Battista Grancino. Weitere Leihgaben des Paares waren auch die berühmten Violinen "The Sunrise" und "Ex Hellier" von Antonio Stradivari und die Violine "Ex Ebersholt, Ex Menuhin" von Giuseppe Guarneri del Gesù bis 2008.

Aufgrund von Bauarbeiten ist die Sammlung bis 2018 geschlossen.

Leitende Personen

  • Heinrich Klapsia, Leiter der Sammlung alter Musikinstrumente (1939-1943)
  • Viktor Luithlen, Leiter der Sammlung alter Musikinstrumente (1943-1952), Direktor der Sammlung alter Musikinstrumente (1952-1966)
  • Bruno Thomas, administrativer Leiter der Sammlung alter Musikinstrumente (1967-1971)
  • Kurt Wegerer, Direktor der Sammlung alter Musikinstrumente (1971-1981)
  • Gerhard Stradner, Direktor der Sammlung alter Musikinstrumente (1981-)
  • Rudolf Hopfner, Direktor der Sammlung alter Musikinstrumente seit 2000

Literatur

Weblinks