Schaffner

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Schaffner (1953)
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BildnameName des Bildes Schaffner.jpg
BildunterschriftInformation, die unterhalb des Bildes angezeigt werden soll Schaffner (1953)


Schaffner (ursprünglich Kondukteur), Wagenabfertiger und Fahrkartenverkäufer der Tramway (Straßenbahn), ursprünglich ausschließlich ein Männerberuf.

Die schlechte Bezahlung der Tramwaykutscher und Kondukteure führte in den letzten Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts mehrmals zu Streiks, die größere Ausmaße annahmen (Tramwaykutscherstreik). Während des Ersten und des Zweiten Weltkriegs wurden wegen des herrschenden Personalmangels auch Schaffnerinnen aufgenommen, nach dem Zweiten Weltkrieg gab es keinerlei Geschlechtsunterschiede bei der Aufnahme mehr. Die Schaffner(innen), die ursprünglich ihren Beruf stehend ausgeübt hatten (der Schaffner des Triebwagens war zugleich Zugführer, der nach der Freigabe der Abfahrt seitens der Schaffner des oder der Beiwagen mittels Klingelsignal den Fahrer zur Abfahrt aus der Station ermächtigte), erhielten nach dem Zweiten Weltkrieg Sitzkassen und wurden nach und nach durch automatische Kartenausgabekassen und Kartenentwerter ersetzt. Die ursprünglich verwendeten Lochzangen ("Zwickzangen") zur Entwertung der Fahrscheine wurden ab 1961 durch Stempelzangen ersetzt (womit auch das komplizierte Entwertungssystem, bei dem durch drei Markierungen Tarifwoche/ Fahrtrichtung, Linie/Zone und Tag/Uhrzeit gelocht wurden, wegfiel und die Fahrscheine wesentlich kleiner wurden).

Seit 1964 gab es (nach Umrüstung des Wagenparks) schaffnerlose Beiwagen und seit 1972 auch schaffnerlose Triebwagen (womit ein "Einmannbetrieb" erreicht war); die vom Fahrer (von der Fahrerin) zu steuernden und zu kontrollierenden automatischen Türen machten die personelle Wagenabfertigung überflüssig. Die letzte Straßenbahn mit Schaffner fuhr am 20. Dezember 1996 (Linie 46).

Wolfgang Ambros und Joesi Prokopetz brachten 1978 das Lied "Schaffnerlos", Untertitel: "Die letzte Fahrt des Schaffners Fritz Knottek", heraus: "Schaffner sein, / des war amal was, / so wird's nie wieder sein, / des is des Schaffnerlos."