Wolfgang Ambros

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Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Ambros, Wolfgang
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel
Geschlecht männlich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  38676
GNDGemeindsame Normdatei 118839292
Wikidata Q45404
GeburtsdatumDatum der Geburt 19. März 1952
GeburtsortOrt der Geburt Wien
SterbedatumSterbedatum
SterbeortSterbeort
BerufBeruf Liedermacher, Sänger, Musiker
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen)
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki  Popgeschichte, 1945 bis heute
RessourceUrsprüngliche Ressource  Gedenktage, Gedenktage-GW
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Recherche
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Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

  • Goldenes Verdienstzeichen des Landes Wien (Verleihung: 31. Oktober 1994, Übernahme: 9. Mai 1995)
  • Goldenes Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien (Verleihung: 19. März 2002, Übernahme: 10. April 2002)
  • Amadeus Austrian Music Award, Lebenswerk (Verleihung: 2002)
  • Großes Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich (Übernahme: 13. Juli 2015)


Wolfgang Ambros, * 19. März 1952 Wien, Liedermacher, Sänger, Musiker.

Biografie

Wolfgang Ambros wurde als Sohn eines Volksschuldirektors und einer Lehrerin in Wien geboren und wuchs in Wolfsgraben auf. Nach einer abgebrochenen Ausbildung zum Siebdrucker an der Graphischen Lehr- und Versuchsanstalt arbeitete er zunächst als Schreibmaschinenmechaniker, Auslagenarrangeur und Schallplattenverkäufer in Wien und London.

1971 sang er gemeinsam mit Freunden vor dem Theseustempel im Wiener Volksgarten seine Lieder, darunter "Da Hofa" nach einem Text seines Klassenkameraden Joesi Prokopetz. Von diesem Lied wurde im selben Jahr seine erste Single produziert; sie erzielte einen Sensationserfolg und erreichte Platz 1 der österreichischen Pop-Charts.

Ambros stieg in der Folge zu einer Galionsfigur des Austropop auf. Er nahm hauptsächlich eigene Texte und Musik auf, häufig jedoch auch Texte von Prokopetz. Daneben war er mit Übertragungen von Bob-Dylan- und Tom-Waits-Nummern ins Wienerische erfolgreich. Ambros, dessen Karriere im Gefolge der "68er-Revolution" begann, verkörpert bis heute mit Vorliebe den Typ des gesellschaftlichen Außenseiters. In den von ihm gesungenen Liedern, die fast ausnahmslos in der Sprache der Jugendlichen der sogenannten Unterschicht gehalten sind, vertritt er deren soziale Anliegen, oft gewürzt mit einer Prise "Wiener Schmäh". Nachdem er zum Bundesheer eingezogen worden war, aus dem er aus gesundheitlichen Gründen nach einigen Wochen wieder entlassen wurde, veröffentlichte er 1973 den Protestsong "Tagwache", der vom ORF boykottiert wurde.

Zu seinen bekanntesten Hits zählen "Zwickts mi" (1975), "Schifoan" (1976), "Die Blume aus dem Gemeindebau" (1977), "Sche langsam wochs ma z'samm" (1986) oder "Idealgewicht" (1989); seine Langspielplatten tragen Titel wie "Alles andre zählt net mehr", "Es lebe der Zentralfriedhof", "Hoffnungslos", "Schaffnerlos", "Wie im Schlaf" (Lieder von Bob Dylan), "Weiß wie Schnee", "Mann und Frau" oder "Nach mir die Sintflut" (Lieder von Tom Waits).

Mehrfach unternahm Ambros den Versuch, ein österreichisches Rockmusical zu schaffen. Dazu zählen das "Rustical" "Der Watzmann ruft" (zunächst 1971 als gelesene Mitternachtseinlage, 1972 als Hörspiel auf Ö3), "Der Fäustling" (1973 "Arena 72", gemeinsam mit Joesi Prokopetz und Manfred Tauchen) und "Karli" (1976 in der Wiener Stadthalle, gemeinsam mit Georg Danzer und Christian Kolonovits). Gelegentlich tritt er auch als Bühnen- und Filmschauspieler auf.

Wolfgang Ambros sieht sich in der Tradition bodenständiger Musiker wie etwa Robert Stolz, von dem er ein Lied für die Theaterproduktion "Das Spiel vom lieben Augustin" neu arrangierte. 2005 und 2007 nahm er zwei CDs mit Liedern, die bereits Hans Moser gesungen hatte, auf.

Im Lauf seiner Karriere arbeitete er mit fast allen Größen der heimischen Pop-/Rockmusik zusammen; so entstanden beispielsweise ab 1997 Produktionen mit Georg Danzer und Rainhard Fendrich unter dem Namen "Austria 3".

Seine erste Band, "Abadie", gründete Ambros 1973. Drei Jahre später formierte er die "No. 1 vom Wienerwald", mit der er – in wechselnder Besetzung – bis heute auftritt. Seit 1976 tritt Ambros auch als Produzent in Erscheinung.

Seit 2003 widmet sich Ambros auch verstärkt karitativen Projekten. So wurde in diesem Jahr das dritte Seniorenwohnheim für körperbehinderte Obdachlose mit der finanziellen Unterstützung von "Austria 3" eröffnet. 2004 erlitt der Künstler durch einen Feuerunfall schwere Verletzungen, von denen er sich bald erholen konnte. Im Jahr 2005 nahm Ambros ein weiteres Wohltätigkeitsprojekt in Angriff, die Gründung eines Spitals in Kwale in Kenia, das im Mai 2007 eröffnet wurde. Sein 40-jähriges Bühnenjubiläum feierte der Musiker im Mai 2011 mit einem Konzert in der Arena Wien. 2013 ging er wieder mit dem "Watzmann" auf Tournee. Ein Rückenleiden zwang Wolfgang Ambros, seine Karriere zu unterbrechen, bevor er im Juli 2014 in München sein Comeback feierte.

Als politisch denkender Künstler bezieht Wolfgang Ambros immer wieder gegen radikale rechte Bewegungen Stellung, was ihn 2018 in Konflikt mit der damaligen Regierungspartei FPÖ gebracht hat. Seine Fans reagierten originell, indem es ihnen gelang, den alten Hit "Schifoan" im Sommer 2018 an der Spitze der österreichischen Charts zu platzieren.

Literatur


Literatur von und über Wolfgang Ambros finden Sie im Katalog der Wienbibliothek im Rathaus.

Weblinks