Sigismund

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Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Sigismund
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname Sigmund; Lucemburský, Zikmund; Luksemburški, Žigmund
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel König, römisch-deutscher Kaiser, Markgraf
Geschlecht männlich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  19150
GNDGemeindsame Normdatei 118614185
Wikidata Q57124
GeburtsdatumDatum der Geburt 14. Februar 1368 JL
GeburtsortOrt der Geburt Nürnberg
SterbedatumSterbedatum 9. Dezember 1437 JL
SterbeortSterbeort Znaim
BerufBeruf Herrscher
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen)
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki 
RessourceUrsprüngliche Ressource  Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 7.11.2023 durch WIEN1.lanm09fri
BestattungsdatumDatum der Bestattung 
FriedhofFriedhof, auf dem eine Person begraben wurde Großwardein
Grabstelle

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Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Sigismund (latinisierte Form von Sigmund), * 14. Februar 1368 Nürnberg, † 9. Dezember 1437 Znaim, Mähren (Znojmo, Tschechien; begraben Großwardein, Ungarn [Nagyvárad], heute Oradea [Rumänien]), römisch-deutscher König und Kaiser (Krönung in Rom 31. Mai 1433), König von Ungarn und Böhmen.

Sigismund war der letzte männliche Spross der Dynastie Luxemburg, Sohn Karls IV. († 1378) aus dessen vierter Ehe mit Elisabeth von Pommern. Erste Gattin (1385) Maria von Anjou (Tochter König Ludwigs des Großen von Ungarn; † 1395), zweite Gattin (1408) Barbara (Tochter Graf Hermanns von Cilli; † 1451; Tochter Elisabeth [* 1409 Prag, † 25. Dezember 1442 Raab/Györ] verheiratet [28. September 1421] mit Herzog [[Albrecht V. (Österreich)|Albrecht V. von Österreich [aus diesem Anlass entstand der Albertinische Plan, der die Städte Wien und Preßburg zeigt]).

Sigismund, ab 1387 Markgraf von Brandenburg, lebte ab 1380 als Verlobter der ungarischen Prinzessin Maria in Ungarn, war 1382/1383 Statthalter in Polen, setzte sich gegen den ungarischen Prätendenten Karl von Neapel-Durazzo durch und wurde am 31. März 1387 König von Ungarn. 1389 siegte er über die Türken, 1396 erlitt er bei Nikopolis eine Niederlage und entging nur knapp der türkischen Gefangenschaft. Mit der Albertinischen Linie der Habsburger (Albrecht IV. [1395-1404] und dessen Sohn Albrecht V. [ab 1411 Landesfürst in Österreich]) schloss er Erbverträge, zur Leopoldinischen Linie hielt er hingegen Distanz. 1402 ließ er seinen Halbbruder Wenzel, der 1400 als deutscher König abgesetzt wurde (aber König von Böhmen blieb) gefangensetzen und übergab ihn zur Verwahrung Albrecht IV.; Wenzel gelang jedoch 1403 die Flucht aus der Internierung im Wiener Praghaus.

1410 wurde Sigismund zum deutschen König gewählt (allgemeine Anerkennung 1411), 1412 beendete sein Schiedsspruch den habsburgischen Vormundschaftsstreit zugunsten Albrechts V. Auf Initiative Sigismunds tagte 1414-1418 das Konzil von Konstanz (Reichsacht über den "Leopoldiner" Friedrich IV. von Tirol, der einen der rivalisierenden Päpste entführen ließ und damit die kirchenpolitischen Pläne Sigismunds gefährdete). Die von Sigismund ermunterten Schweizer annektierten 1415 die habsburgischen Besitzungen im Aargau und Thurgau (mit der Habsburg), im selben Jahr wurde Jan Hus als Ketzer verbrannt. Die Wahl Martins V. beseitigte 1417 die Zwietracht im Papsttum. Nach dem Tod Wenzels (1419) wurde Sigismund König von Böhmen. Während der Hussitenkriege (1420-1436) wurde Sigismund von seinem Schwiegersohn Albrecht tatkräftig unterstützt. Sigismund besuchte mehrmals Wien; 1435 gewährte ihm die Stadt ein Darlehen von rund 5.500 Pfund Pfennig und erhielt als Pfand Kleinodien, die im Rathausturm verwahrt und nach Sigismunds Tod verkauft wurden. Albrecht V. folgte Sigismund am 18. Dezember 1437 als König von Ungarn und am 27. Dezember 1437 als König von Böhmen nach (damit erstmals politische Union der drei Länder, die erst mit dem Tod Ladislaus' 1457 auseinanderbrach) und wurde am 18. März 1438 auch römisch-deutscher König.

Literatur

  • Bertalan Kéry: Kaiser Sigismund. Ikonographie. Wien [u.a.]: Schroll 1972
  • Elemér Mályusz: Kaiser Sigismund in Ungarn. 1387-1437. Budapest: Akad. Kiádo 1990
  • Wilhelm Baum: Kaiser Sigismund. Konstanz, Hus und die Türkenkriege. Graz [u.a.]: Styria 1993
  • Ekaterini Mitsiou [Hg.]: Emperor Sigismund and the orthodox world. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften 2010 (Veröffentlichungen zur Byzanzforschung, 24)
  • Karel Hruza / Alexandra Kaar [Hg.]: Kaiser Sigismund (1368-1437). Zur Herrschaftspraxis eines europäischen Monarchen. Wien: Böhlau 2012 (Regesta Imperii - Beihefte: Forschungen zur Kaiser- und Papstgeschichte des Mittelalters, 31)

Weblinks