Somogyihof
48° 11' 52.61" N, 16° 17' 31.26" E zur Karte im Wien Kulturgut
Somogyihof (14., Hütteldorfer Straße 150-158, Moßbachergasse 22-24, Heinrich-Collin-Straße 13-15, Mitisgasse 29, Gusenleithnergasse 32), städtische Wohnhausanlage (335, ursprünglich 360 Wohnungen), erbaut 1927 bis 1929 nach Plänen von Heinrich Schmid und Hermann Aichinger, benannt 1932 nach dem ungarischen Sozialdemokraten und Sozialpolitiker Schriftsteller Bela Somogyi (1868-1920), der am 17. Februar 1920 (nach der Niederwerfung der ungarischen Räterepublik) von Angehörigen der Leibgarde des ungarischen "Reichsverwesers" Nikolaus von Horthy in Budapest ermordet wurde. Die monumentale Anlage um einen begrünten Innenhof mit zentralem städtischen Kindergarten wurde außerdem mit Waschküche, Jugendheim und Werkstatt ausgestattet. Die Fassaden weisen reiche Klinker- und Sichtziegelgliederung, teilweise in expressionistischen Rhombenformen, auf. Der Gebäudeteil an der Moßbachergasse folgt mit seiner geschwungenen Fassade dem bogenförmigen Straßenverlauf.
Von 1938 bis 1963 wohnte die Fußballlegende Franz "Bimbo" Binder in der Anlage.
Quellen
Literatur
- Helmut Weihsmann: Das Rote Wien. Sozialdemokratische Architektur und Kommunalpolitik 1919-1934. Wien: Promedia 2002, S. 323 ff.
- Friedrich Achleitner: Österreichische Architektur im 20. Jahrhundert. Band III/2: Wien 13. – 18. Bezirk. Salzburg: Residenz 1995, S. 102
- Peter Autengruber, Ursula Schwarz: Lexikon der Wiener Gemeindebauten, Wien: Pichler 2013, S. 201
- Bundesdenkmalamt [Hg.]: Dehio-Handbuch: Die Kunstdenkmäler Österreichs. Wien X. bis XIX. und XXI. bis XXIII. Bezirk, Wien: Anton Schroll 1996, S. 315
- Felix Czeike: XIV. Penzing. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1980 (Wiener Bezirkskulturführer, 14), S. 30
- Hans Hautmann, Rudolf Hautmann: Die Gemeindebauten des Roten Wien 1919-1934. Wien 1980, S. 372
- Kurt Stimmer [Hg.]: Die Arbeiter von Wien. Ein sozialdemokratischer Stadtführer. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1988, S. 266 f.