Hütteldorfer Straße
48° 11' 51.31" N, 16° 17' 54.79" E zur Karte im Wien Kulturgut
Hütteldorfer Straße (14., Penzing, Breitensee, Unter- und Oberbaumgarten; 15, Fünfhaus, Rudolfsheim), benannt (1894 als gemeinsamer Straßenzug) zur Wahrung des Vorortnamens Hütteldorf; Verlängerungen am 11. August 1926 (Gemeinderatsausschuss für Kultur) und (durch Einbeziehung der Karl-Marx-Straße) am 30. Jänner 1929 (Gemeinderatsausschuss für Kultur). Die Straße wird in den einzelnen Orten zu verschiedenen Zeiten benannt; vorher Breitenseer-Hütteldorfer Bezirksstraße (in Baumgarten bis 1882, in Breitensee bis 1888); als Hütteldorfer Straße erstmals bezeichnet 1878 in Rudolfsheim, 1881 in Penzing und 1892 in Fünfhaus.
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Pfarrzugehörigkeit bis 1938
Bis 1938 lag die Standesführung in Österreich in den Händen der konfessionellen Behörden. Die Geburts-, Ehe-, und Sterbematriken von katholischen Bewohnerinnen und Bewohnern wurden von der zuständigen Pfarre geführt.
(Seit 1898 gemeinsamer Straßenzug: ungerade Orientierungsnummern (ONr.) 1-55 in XV, ungerade ONr. 57-113 in XIV, ungerade ONr. ab 115 und gerade ONr. ab 2 in XIII. 1907 Bezirksgrenzenänderung: ungerade ONr. 1-43 in XV, ungerade ONr. 45-109 in XIV, ungerade ONr. ab 111 und gerade ONr. ab 2 in XIII. Seit 1911 die geraden ONr. bis Johnstraße ebenfalls verbaut: ungerade ONr. 1-43 und gerade ONr. 2-76 in XV, ungerade ONr. 45-109 in XIV, ungerade ONr. ab 111 und gerade ONr. ab 78 in XIII. Seit 1926 bis Karl-Marx-Straße, 1929 unter Auflassung der Karl-Marx-Straße bis Gürtel verlängert.)
- ab 1898: in Fünfhaus: Pfarre Fünfhaus; in Rudolfsheim (ungerade ONr. 83-103): Pfarre Rudolfsheim; in Penzing (ungerade ONr. 115-125) und Breitensee (ungerade ONr. 127-203 und gerade ONr. 2-124): Pfarre Penzing; in Baumgarten (ungerade ONr. ab 205 und gerade ONr. ab 126): Pfarre Baumgarten
- ab 1899: ungerade ONr. 1-81: Pfarre Rudolfsheim; ungerade ONr. 83-203 und gerade ONr. 2-102: Pfarre Breitensee; ungerade ONr. ab 205 und gerade ONr. ab 104: Pfarre Baumgarten
- ab 1926: ungerade ONr. 1-81 und gerade ONr. 2-76: Pfarre Rudolfsheim; gerade ONr. 78-158: Pfarre Breitensee; ungerade ONr. ab 205 und gerade ONr. ab 160: Pfarre Baumgarten
Gebäude
- Nummer 2A: Vogelweidhof
- Nummer 3-5: städtische Wohnhausanlage (75 Wohnungen), erbaut 1925/1926 nach Plänen von Karl Dirnhuber.
- Nummer 7-17 (Märzstraße 8-10): Zweite Zentralberufsschule.
- Nummer 16-22 (Loeschenkohlgasse 13, Pouthongasse 23, Costagasse 2): Eberthof.
- Nummer 35 und 37: Jubiläumshof (späthistoristischer Wohnblock mit reich verzierter Fassade).
- Nummer 44-46: Fröhlichhof (erbaut 1912 für den Lederwarenfabrikanten Johann Fröhlich).
- Nummer 50 (Holochergasse 41): Wohnhaus; im Giebel Statue des Heiliger Florian mit dem selten dargestellten Attribut eines Mühlsteins.
- Nummer 59: qualitätvolles Gittertor und Laterne (um 1925), Giebelbekrönung mit Putto.
- Nummer 78: Zwischen 1942 und 1945 befand sich hier ein Zwangsarbeiterlager.
- Nummer 81a: Karl-Frey-Hof, städtische Wohnhausanlage; Mosaik "Dekoratives Band" von Josef Seebacher.
- Nummer 126 (Kendlergasse 1, Leyserstraße 19-21): Kommandogebäude General Körner (Breitenseer Kommandogebäude); vor dem Gebäude Franz-Joseph-Denkmal von Johannes Benk (seit 1904).
- Nummer 130a: Zwischen 1942 und 1945 befand sich hier ebenfalls ein Zwangsarbeiterlager.
- Nummer 150-158: städtische Wohnhausanlage (Somogyihof): Das Helenenkino befand sich von 1911 bis 1921 in der Nummer 153.
- Nummer 170, 174-176: Anton-Figl-Hof.
- Nummer 173: Zwischen 1942 und 1945 hier ebenfalls ein Zwangsarbeiterlager.
- Nummer 188: Pflegeheim der Stadt Wien Baumgarten (Pflege Baumgarten; seit 1920); vorher Kaiser-Franz-Joseph-Landwehrkaserne (erbaut 1901).
- Nummer 195: Johanna-Hof.
- Nummer 220: Wohnhaus des Hofopernsängers Wilhelm Hesch.
- Nummer 222: Zwischen 1942 und 1945 hier ebenfalls ein Zwangsarbeiterlager.
- Nummer 229-231: Spielkartenarchiv Piatnik (kulturhistorisch bedeutsame Sammlung).
- Nummer 251: Baumgartner Biotheater.
- Nummer 253: Baumgartner Volkskino.
- Nummer 257C: Die keramischen Mosaikbilder (heilige Maria, Wappen der Karmeliten beziehungsweise Karmeliterinnen) schuf Luise Wolf (1976/1977).
- Nummer 265-267: Städtische Wohnhausanlage Hütteldorfer Straße 265-267
- Nummer 266-268: Das Glasmosaik "Zwieselrutsche" schuf Josef Schagerl (1958), die bronzene Kindergruppe Eduard Robitschko (1960).
- Nummer 282-284: Seelsorgezentrum der den Hugo-Breitner-Hof betreuenden Pfarre Oberbaumgarten (erbaut 1963-1965 nach Plänen von Johann Georg Gsteu).
- Nummer 305-309: Friedrich-Hirsch-Hof.
Literatur
- Felix Czeike: XIV. Penzing. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1980 (Wiener Bezirkskulturführer, 14), S. 30 ff.
- Felix Czeike: XV. Rudolfsheim-Fünfhaus. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1980 (Wiener Bezirkskulturführer, 15), S. 22 ff.
- Rudolf Geyer: Handbuch der Wiener Matriken. Ein Hilfswerk für Matriken-Führer und Familienforscher. Wien: Verlag des Österreichischen Instituts für Genealogie, Familienrecht und Wappenkunde [1929], S. 161 f.