Vogelweidhof
48° 12' 8.13" N, 16° 20' 10.28" E zur Karte im Wien Kulturgut
Vogelweidhof (15., Hütteldorfer Straße 2a, Wurzbachgasse 2-8, Sorbaitgasse 3), städtische Wohnhausanlage (109 Wohnungen, ursprünglich 130 Wohnungen), erbaut 1926/1927 nach Plänen von Leopold Bauer, benannt (1930) nach Walther von der Vogelweide. Die romantisierende Anlage mit ihren beiden offenen, mit Pergolen abgeschlossenen Höfen und einem Innenhof fällt durch verspielte Dekorationen (Rundbögen, Reliefs, Zierbrunnen, Fresken) auf. Die allegorischen Wandfresken von Rudolf Jettmar in der Eingangshalle zeigen soziale Leistungen des "Roten Wien" (Sport: Fußballspieler, Gesundheitswesen: Gesundheitsuntersuchung an Kindern, Schulwesen: eine Schule "im Grünen", Wohnbau: Architekten bei der Arbeit). Die Deckenfresken in den Lauben von Franz Wacik (1927/1928) sind der Darstellung von Handwerkern im Märchenkontext gewidmet. Im Volksmund wird das Gebäude daher auch "Märchenhof" genannt. Die drei keramischen Zierbrunnen in der Anlage stammen von Robert Obsieger.
Literatur
- Helmut Weihsmann: Das Rote Wien. Sozialdemokratische Architektur und Kommunalpolitik 1919-1934. Wien: Promedia 2002, S. 353 f.
- Bundesdenkmalamt [Hg.]: Dehio-Handbuch: Die Kunstdenkmäler Österreichs. Wien X. bis XIX. und XXI. bis XXIII. Bezirk. Wien: Anton Schroll 1996, S. 372
- Hans Hautmann / Rudolf Hautmann: Die Gemeindebauten des Roten Wien 1919-1934. Wien: Schönbrunn-Verlag 1980, S. 379
- Dietmar Steiner: Architektur in Wien. 300 sehenswerte Bauten. Wien: Magistrat 1984, S. 134
- Hertha Wohlrab: Penzing und Rudolfsheim-Fünfhaus. Zaltbommel: Europäische Bibliothek 1991, S. 91