Staatliche Filmhauptstelle

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Daten zur Organisation
Art der OrganisationArt der Organisation Behörde
Datum vonDatum (oder Jahr) von März 1919
Datum bisDatum (oder Jahr) bis 1922
Benannt nach
Prominente Personen
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  68989
GNDGemeindsame Normdatei
WikidataIDID von Wikidata
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Letzte Änderung am 7.11.2023 durch WIEN1.lanm09fri

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  • Staatliche Filmhauptstelle (März 1919, bis: 1922)

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Die Staatliche Filmhauptstelle (FHS) wurde nach dem Ersten Weltkrieg im März 1919 in Nachfolge des Kriegspressequartiers errichtet, dessen Filmbestände und Einrichtungenerhalten bleiben sollten. Sie wurde direkt der Staatskanzlei unterstellt und sollte vornehmlich Filme erzeugen, "die zu wissenschaftlichen und Unterrichtszwecken, zur Förderung der Volksbildung und Volkswohlfahrt, zur Werbearbeit für deutschösterreichische Interessen aller Art im In- und Auslande, insbesondere zur Bekanntmachung gemeinnütziger Unternehmungen, zur Hebung des Fremdenverkehrs, des heimischen Gewerbes, der Landwirtschaft, Technik und Industrie und dergleichen benötigt werden.“ Dabei war das Themenspektrum breit angelegt und umfasste „Naturwissenschaft“, „Länderkunde“, „Medizin“, „Handwerk, Technik, Gewerbe und Industrie“, „Landwirtschaft“, „Turnen, Tanz und Sport“, „Geschichte“, „Naturgeschichte“ und „Spielfilme“.

Damit befand sich die Staatliche Filmhauptstelle in Nachfolge von Alto Arche, der als derals Schöpfer des österreichischen Lehrfilms galt und dessen Filme vor allem die von der Industrialisierung bedrohte Welt des kleinen Handwerks dokumentieren. 1907 drehte er die ersten österreichischen Filme für Unterrichtszwecke.

Produziert wurden von der Staatlichen Filmhauptstelle Filme wie „Das Kinderelend in Wien“ (A 1919, gedreht mit Förderung der US-amerikanischen Kinderhilfs-Aktion), der auf die Nachkriegswirkungen der österreichischen Bevölkerung, insbesondere der Kinder, aufmerksam machen wollte. Auch medizinische, auf die Wiener Medizinische Schule hinweisende Filme befanden sich im Repertoire, so „Die unblutige Reposition einer angeborenen Hüftverrenkung durch Adolf Lorenz“ (A 1922).

Daneben wurden auch „künstlerisch hochwertige Unterhaltungsfilme“ produziert wie die beim Publikum sehr erfolgreichen Serienfilme des Komikergespanns „Cocl & Seff“ zählte.

Die Filme wurden Volksbildungs- und öffentlichen Unterrichtsanstalten gegen ein geringfügiges Entgelt zur Verfügung gestellt. Nur selten wurden sie dagegen in Kinos gezeigt.

Weblinks

Literatur

  • Verena Moritz: Experimente. In: Verena Moritz / Karin Moser / Hannes Leidinger: Kampfzone Kino. Film in Österreich 1918–1938. Wien: Filmarchiv Austria 2008, S. 33-54
  • Anton Thaller: Rudolf Walter und die Cocl-Film. In: Günter Krenn / Nikolaus Wostry [Hg.]: Cocl & Seff. Die österreichischen Serienkomiker der Stummfilmzeit. Wien: Filmarchiv Austria 2010, S. 63-93