Stadtplan, Wien und Vorstädte (1783)
Der Stadtplan von Maximilian (Max) von Grimm ist erstmals 1783 herausgekommen. Er basiert auf dem Stadtplan Joseph Anton Nagels, des kaiserlichen Hofmathematikers, der 1780/1781 im Druck erschien. Im Gegensatz zu dessen Aufnahme ist der Plan Grimms nach Norden orientiert. Den Bereich außerhalb des Linienwalls hat Grimm im Gegensatz zu Joseph Anton Nagel in seinen Plan aufgenommen. Dieser ist so gestaltet, dass das Schloss Schönbrunn noch auf dem Plan zu finden ist, und zwar unterhalb der ausführlichen Legende, die eine Vielzahl von wichtigen Gebäuden anführt. Aus Grimms Plan sind aber weder die Grenzen der Vorstädte (außer wenn ein Exemplar entsprechend koloriert wurde) noch die Konskriptionsnummern, noch Straßennamen ersichtlich. Die Innovation zeigt sich im Zweck: Es war vom Format her handlich und konnte vor Ort als Orientierungshilfe dienen. Die Karte ist in mehreren Auflagen erschienen. Spätestens ab 1786 gelangte die Kupferplatte in den Besitz von Artaria & Co., die damit ihre langjährige, erfolgreiche Kartenproduktion startete.
Quellen
- Wiener Stadt- und Landesarchiv, Pläne und Karten: Sammelbestand, P1: 1735: erste Auflage 1783
- Wien Museum Inv.-Nr. 8442: Auflage 1785
- Wien Museum Inv.-Nr. 169791: Auflage 1798, mit Kolorierung der Vorstädte
Literatur
- Sándor Békési / Elke Doppler [Hg.]: Wien von oben. Die Stadt auf einen Blick (Katalog zur 414. Sonderausstellung des Wien Museum). Wien: Metro-Verlag 2017, S. 166 f., Kat.Nr. 3.3.2
- Johannes Dörflinger: Die Österreichische Kartographie im 18. und zu Beginn des 19. Jahrhunderts, Bd. 1. 1984, S. 86, 277 f.