48° 12' 29.72" N, 16° 22' 27.07" E zur Karte im Wien Kulturgut
Domherrenhof (ursprünglich Chorherrenhaus; 1, Stephansplatz 5, Schulerstraße 2, Blutgasse 2, Domgasse 2).
Das erstmalig bereits 1370 genannte Chorherrenhaus war ein gotisches Gebäude. Später werden zwei Häuser erwähnt, deren kleineres "Alter Chorherrenhof" (1684) beziehungsweise "Kleiner Thurmherrnhof" (1700) genannt wurde, wogegen das größere "Füchselhof" hieß. Die Vorderfront beider Häuser lag zum (damaligen) Stephansfreithof, die Hinterfront in der Schulerstraße. Vom alten Domherrenhof führte eine Tür zu den "Katakomben". Bei der Abtragung der beiden Häuser (1841) wurden auch Teile dieser unterirdischen Begräbnisstätte freigelegt und abgemauert. 1837-1842 erfolgte der Neubau des Gebäudes durch Leopold Mayer. Der vierstöckige ausgedehnte Baukomplex besitzt eine gut proportionierte Fassade mit historisierenden Details bei den Gliederungs- und Dekorationselementen.
Literatur
- Felix Czeike: Wien. Kunst und Kultur-Lexikon. Stadtführer und Handbuch. München: Süddeutscher Verlag 1976, S. 167
- Auguste Groner: So war mein Wien, S. 98 ff.
- Margarete Girardi: Wiener Höfe einst und jetzt. Wien: Müller 1947 (Beiträge zur Geschichte, Kultur- und Kunstgeschichte der Stadt Wien, 4), S. 48 ff.
- Gustav Gugitz: Bibliographie zur Geschichte und Stadtkunde von Wien. Hg. vom Verein für Landeskunde von Niederösterreich und Wien. Band 3: Allgemeine und besondere Topographie von Wien. Wien: Jugend & Volk 1956, S. 330
- Renate Wagner-Rieger: Das Wiener Bürgerhaus des Barock und Klassizismus. Wien: Hollinek 1957 (Österreichische Heimat, 20), S. 87