Tötungsanstalt Hartheim
48° 16' 51.76" N, 14° 6' 49.24" E zur Karte im Wien Kulturgut
Die Tötungsanstalt Hartheim war während des Zweiten Weltkriegs im Schloss Hartheim in der Gemeinde Alkoven bei Linz untergebracht. An die 15.000 Menschen mit psychischen Erkrankungen aus den besetzten Gebieten wurden nach Alkoven gebracht und unter Aufsicht der SS ermordet.
Der Arzt Max Thaller wurde als Leiter der Heil- und Pflegeanstalt in Ybbs an der Donau nach dem Krieg vor dem Volksgericht Wien angeklagt. Wie viele andere NS-Verbrecherinnen und -Verbrecher wurde auch Max Thaller nach kurzer Haft begnadigt.
Zeugenaussage zu den Gaskammern in Hartheim
Gegenüber der Polizei gab der Pfleger Hermann Merta im September 1945 an: "Die Vergasung erfolgte immer gleich nach der Ankunft des Transportes. (...) Der Vergasungsraum hatte eine Grösse von ungefähr 25 m2. Die Leute mussten sich nackt ausziehen und es wurde ihnen angedeutet, dass sie sich baden können. Bei jeder Vergasung wurden ungefähr 30 bis 35 Personen in den Raum gebracht. (...) Nachdem die Leute im Raum waren, wurde abgesperrt und zumeist wurde dann von den Hauptleuten die Apparatur von den Gasflaschen betätigt. Der ganze Vorgang dauerte ungefähr 2 Minuten. (...) Nach der Vergasung mussten wir die Leichen aus dem Raum in den Verbrennungsraum schaffen. (...) Die Leichen wurden dann gemeinsam verbrannt und die Asche wurde dann an die Angehörigen in Urnen verschickt. In die Urnen wurde die Asche von den Leichen wahllos hineingegeben."