Tafel Als die Nazis kamen

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Tafel Als die Nazis kamen, 13., Wolkersbergenstraße 170
Daten zur Erinnerung
Art des Erinnerns Gedenktafel
Status existiert
Gewidmet
Datum vonDatum (oder Jahr) von 2012
Datum bisDatum (oder Jahr) bis
Stifter*inStifterin oder Stifter  Stadt Wien, Volkshochschule
Art des/der Stifter*inArt der Stifter*in oder des Stifters  Stadt Wien, Bildungseinrichtungen
Architekt
Standort Straßenraum
Ortsbezug Machtort
Bezirk 13
Historischer Bezug Nationalsozialismus
Thema der Erinnerung Etablierung
Gruppe GegnerInnen
Geschlechtsspezifik Beide
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  51709
GNDGemeindsame Normdatei
WikidataIDID von Wikidata
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RessourceUrsprüngliche Ressource  POREM
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Letzte Änderung am 15.04.2021 durch DYN.krabina
BildnameName des Bildes Tafel Als die Nazis kamen, 1130 Wolkersbergenstraße 170.jpg
BildunterschriftInformation, die unterhalb des Bildes angezeigt werden soll Tafel Als die Nazis kamen, 13., Wolkersbergenstraße 170
  • 13., Wolkersbergenstraße 170

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48° 10' 36.26" N, 16° 16' 23.58" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Am 28. September 2012 wurde in der Gemeindebausiedlung Lockerwiese im Bezirk Hietzing die Freiluftausstellung "Geschichten aus der Lockerwiese" präsentiert. Die Ausstellung – bestehend aus 21 Informationstafeln – thematisiert unter anderem das Schicksal der hier lebenden Personen während des Zweiten Weltkriegs. Eine der Tafeln befindet sich in der Wolkersbergenstraße 170 und beleuchtet anhand von ZeitzeugInnenberichten die Machtübernahme durch die Nationalsozialisten.

Der Text der Tafel lautet:

"Geschichten aus der Lockerwiese

Als die Nazis kamen

Hermine G. lebt seit 1931 in der Siedlung. Ihr Vater war stellvertre-
tender Direktor des Versorgungsheims. An die 'Volksabstimmung'
im April 1938 kann sie sich noch erinnern. "Ich war damals acht
Jahre, das Abstimmungslokal war in meiner Volksschule in der Stein-
lechnergasse. Auf dem Plakat stand groß JA und ganz klein NEIN.
Meine Mutter fragte einen Bekannten, was passieren würde, wenn sie
NEIN ankreuzt. Er meinte nur: 'Frau Schuster, machen Sie es lieber nicht.'"’

Freimund E. ist mit seinen Eltern 1929 eingezogen. Sein Vater war
Eisenbahner auf der Westbahn. "In der Wolkersbergenstraße war
damals die Parteizentrale der NSDAP. Ich weiß nicht, warum mein
Vater dort hinging. Als er das Zimmer betrat, grüßte er mit: 'Guten
Morgen!' Sie schlugen ihn zusammen und sagten zu ihm: 'Heil Hitler
sagt man!' Sie schickten ihn hinaus, er musste nochmals den Raum
betreten und 'Heil Hitler' sagen. Ein paar Tage später kamen sie und
sperrten ihn für ein, zwei Wochen ein. Später, als ich Lehrling bei der
Bahn war, musste ich der Hitlerjugend (HJ) beitreten. Ich musste sogar
eine Bestätigung für meinen Arbeitgeber bringen, dass ich bei der HJ
bin, sonst hätten sie mich hinausgeschmissen."

Mit noch nicht einmal 18 Jahren musste Freimund E. zur Wehrmacht
einrücken und kam in Afrika in Gefangenschaft."

Das Projekt "Geschichten aus der Lockerwiese" ist ein Kooperationsprojekt der Volkshochschule Hietzing und dem wohnpartner-Team 13_23. Für Recherche und Text zeichnete Robert Streibel, Historiker und Direktor der Volkshochschule Hietzing, verantwortlich. Eröffnet wurde die Ausstellung von Bezirksvorsteher Heinrich Gerstbach, Bezirksvorsteher-Stellvertreter Reinhard Feistritzer und Gemeinderat Gerhard Schmid.

Literatur