Technisches Museum (Gebäude)
Das Technische Museum Wien wurde 1908 - damals noch als "Technisches Museum für Industrie und Gewerbe" - initiiert. Anlass war das 60-jährige Thronjubiläum von Kaiser Franz Joseph I.. Die Grundsteinlegung des staatlichen Museums fand am 20. Juni 1909 statt, die Eröffnung erst neun Jahre später am 6. Mai 1918.
Der Wettbewerb zur Erlangung eines Planes wurde Ende Mai 1909 ausgeschrieben. An der "Ideen-Konkurrenz" beteiligten sich Max von Ferstel, Max Hegele, Rudolf Krauß, Adolf Loos, Hans Schneider, Rudolf Tropsch, Otto Wagner u.a.
Das Gebäude wurde 1909-1913 als letzter großer Museumsbau der Monarchie in Wien nach Plänen von Baurat Hans Schneider errichtet. Beim ausgeschriebenen Wettbewerb war dem Entwurf Otto Wagners der erste Preis zuerkannt worden, doch wurde der Auftrag dem damals längst arrivierten Architekten nach einer Intervention von Thronfolger Franz Ferdinand, einem erklärten Gegner der modernen Kunst, nicht erteilt. Das schließlich zur Ausführung gelangte Gebäude weist keinen einheitlichen Stil, sondern einen eher unklassifizierbaren Mischstil auf.
Das ursprüngliche Projekt Schneiders sah die spätere Erweiterung durch zwei Seitentrakte vor. Eröffnet wurde das Museum nach Einrichtung der Sammlungen am 6. Mai 1918 (1922 wurde es Bundesmuseum). In der Eingangshalle befindet sich die Büste des Museumsgründers Wilhelm Exner. 1992 wurde das Museum für das Publikum geschlossen und vom 1. Juli 1994 an einer Generalsanierung unterzogen. Am 13. Februar 1995 wurde die Anhebung der 230 Tonnen schweren Kuppel über der Osthalle um 12 Meter abgeschlossen; durch das Einziehen rundumlaufender Galerien wurde die Ausstellungsfläche des Technischen Museums um 3.200 Quadratmeter vergrößert. Die Nutzfläche des Technischen Museums wuchs damit von 22.000 auf rund 28.500 Quadratmeter an. Als Bauende wird der 31. März 1997 angeführt, die Wiedereröffnung fand am 17. Juni 1999 statt.
Als Bauträger fungierte die "Konstruktiva" Projektentwicklung und Bauträger GmbH.; Generalplanung: Suter + Suter/DI Dr. Kurt Eckel GmbH [bis Mai 1995] bzw. DI Herbert Endl & DI Franz Dinhobl [ab Mai 1995]; Planung für Eingangsbereich und Außenraumgestaltung Architektenteam "Atelier in der Schönbrunnerstraße".
Institution
Zu Geschichte, Aufgaben und Sammlungen des Museums siehe Technisches Museum (Institution).
Literatur
- Festschrift 50 Jahre Technisches Museum für Industrie und Gewerbe in Wien 1918-1968. 1968
- Das Technische Museum für Industrie und Gewerbe in Wien. 1908
- Der österreichische Museumsführer. 1985, S. 395 ff. (Auflistung bedeutender Objekte, gegliedert nach der ursprünglichen Aufstellung)
- Erwin Zesch: Baugeschichte des Technischen Museums für Industrie und Gewerbe in Wien, in: Penzinger Museumsblätter. Wien: Museumsverein Penzing 1962- lfd. Band 25/1970, S. 89 ff.
- Salzburger Nachrichten, Österreich Ausgabe, 14. Februar 1995, S. 17 (Anhebung der Kuppel)
- Felix Czeike: XIV. Penzing. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1980 (Wiener Bezirkskulturführer, 14), S. 47 f.
- Maria Habacher: Das Technische Museum für Industrie und. Gewerbe in Wien, in: Penzinger Museumsblätter. Wien: Museumsverein Penzing 1962- lfd. Band 27/28, S. 117 ff
- Technisches Museum [Hg.]: Technisches Museum Wien. Ein Museum entsteht neu. 1998 (Darstellung der Zielsetzung gemäß dieser Publikation)
- Das neue Technisches Museum Wien. In: TMW forum 1 (10/1999), S. 3
- forum.Magazin technisches museum wien , Ausgabe 02/März 03 (Hofsalonwagen: S. 26 f.)
- Helmut Lackner, Katharina Jesswein, Gabriele Zuna-Kratky (Hg.): 100 Jahre Technisches Museum Wien. Wien 2009
- Burkhardt Rukschcio / Roland Schachel: Adolf Loos. Leben und Werk. Salzburg: Residenz Verlag 1987, S. 474