Therese Treml
Therese Treml, * 18. Juli 1794 Wien, † 5. Februar 1816 Wien, Sängerin.
Biografie
Die Tochter von Babette und Bartholomäus Bondra trat bereits ab 1802 am Leopoldstädter Theater in Kinderrollen auf. Als Sängerin debütierte sie am 5. Mai 1808 in der Titelrolle in "Azemia oder Die Wilden" von Nicolas Dalayrac, am 11. November 1809 sangen sie und ihr Vater die Titelrollen in "Eva Kathel und Schnudi" von Joachim Perinet mit der Musik von Wenzel Müller, ihre letzte, belegte Rolle am Leopoldstädter Theater war am 24. März 1810 die Marpissa in "Idas und Marpissa" von Perinet mit der Musik von Vincenc Tuček. 1811 wurde sie Mitglied der Hofoper, sie sang in mehreren Ur- und Erstaufführungen, unter anderem die Wilhelmine in dem Singspiel "Der Augenarzt" von Adalbert Gyrowetz (1. 10. 1811), am 19. 12. 1812 die Christine im Singspiel "Der Bergsturz" von Joseph Weigl d. Ä., die Louise in "Der Deserteur" von Pierre-Alexandre Monsigny (24. 11. 1813) und am 24. 5. 1814 die Babette in François Adrien Boieldieus "Der neue Gutsherr". Gleichzeitig war sie bis 1815 am Theater an der Wien engagiert.
Seit 1814 war sie mit dem Maler und Decorationsdirektor am Burgtheater Friedrich Treml (* 1785 Prag, † 3. Juni 1817 Wien) verheiratet. Der gemeinsame Sohn Friedrich Treml wurde Maler.
Quellen
Literatur
- Rudolf Angermüller: Wenzel Müller und "sein" Leopoldstädter Theater. Mit besonderer Berücksichtigung der Tagebücher Wenzel Müllers. Wien, Köln, Weimar: Böhlau 2009
- Michael Jahn: Die Wiener Hofoper von 1810 bis 1836. Das Kärnthnerthortheater als Hofoper. Wien: Verlag. Der Apfel 2007
- K. J. Kutsch/Leo Riemens: Großes Sängerlexikon (4., erweiterte und aktualisierte Auflage. Unter Mitarbeit von Hansjörg Rost) Band 1. München: K. G. Saur 2003 (im Artikel von Anna Bondra)
- Mäzene des Kasperls Johann Josef La Roche. Kasperliaden im Repertoire des Leopoldstädter Theaters. Kritische Edition und literatursoziologische Verortung (FWF-Projekt Nr. P20468 vom 15. 1. 2008 bis 14. 1. 2009): Biographische Skizzen der Angehörigen des Leopoldstädter Theaterbetriebes [Stand: 25.07.2022]