Tuchlauben 9
1., Tuchlauben 9, ("Zum weißen Storch", (Konskriptionsnummern 430, 431), Steindlgasse 2, Kleeblattgasse 1-3. Dreifrontenhaus.
Stadt 431
Das Grundstück gehörte oft den jeweiligen Besitzern des Hauses Stadt 430 doch gab es immer wieder Besitztrennungen.
Stadt 430
Hanns Mangelhaimer vererbte das Anwesen seiner Tochter Margarete, die mit dem Apotheker und Rat der Stadt Wien Ulrich Kuckh verheiratet war. Anfang des 18. Jahrhunderts gingen das Anwesen in den Besitz des Viertel Commissarus einer niederösterreichischen Landschaft, Franz Anton Wagele. Dieser vererbte seinen Besitz 1713 seiner Witwe Maria Theresia, die sie wiederum an ihren zweiten Gatten, den wirklichen Hof- und Ministerial Banco Deputationsrat und Referendarius Joachim Georg von Schwandtner († 1752), weitergab Peterskirche. Anschließend ging das Objekts in den Besitz der Bruderschaft St. Peter, die dieses wiederum an den äusseren Rat Martin Josef Sensel und seine Frau Maria verkauften.
1809 geriet das gesamte Haus durch das Bombardement Wiens durch die Franzosen in Brand.
Stadt 252
Das ehemalige Haus führte das Hausschild "Zum Mohren".
Gewerbe und Firmen innerhalb des Hauses im Laufe der Jahre
Apotheke zum weißen Storchen (1873)
Neubau
1872 kames durch den damaligen Besitzer zu einer tiefgreifenden Umgestaltung des Hauses und dessen gesamter Struktur. Die Fassade wurde den damaliegn Ansprüchen der gründerzeitlichen Mode angepasst und ersetzt.
Am 10. September 1944 erlitt das Haus zwei schwere Bombentreffer. Der erste Bombeneinschlag erfolgte durch das auf die Tuchlauben gewandte Dach, wodurch das gesamte darunter liegenden Stockwerk weggerissen wurde. Durch die schwerwiegende Zerstörung des zweiten Stockwerks wurde das erste samt darunterliegender Apotheke gleichfalls tiefgreifend beschädigt. Die zweite Bombe, die den hintengelegenen zweiten Teil des Hauses traf, zerstörte auch dort den gesamten Dachstuhl, sowie die darunter liegenden Stockwerke. Während der Kampfhandlungen im April 1945 gab es weitere Zerstörungen durch Granaten, sowie weitere Bombeneinschläge in nachbarlichen Häusern, die ebenso große Schäden am Haus anrichteten. Dabei wurde auch die Apotheke schwer beschädigt. Nach einem im Kriegsschadensplan ersichtlichen Totalschaden kam es erst in den 1950er Jahren zu einem der Zeit entsprechenden notdürftigen Wiederaufbau.
Quelle
- Wiener Schildregister. Wien: Verlag der Expedition des Wienerjournals, ca. 1795 (vor der 2. Häusernummerierung): Alphabetisches Hausschilderverzeichnis
Literatur
- Paul Harrer-Lucienfeld: Wien, seine Häuser, Geschichte und Kultur. Band 1, 2. Teil. Wien ²1951 (Manuskript im WStLA), S. 60 -180