Kleeblattgasse
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Daten zum Objekt
48° 12' 37.02" N, 16° 22' 12.06" E zur Karte im Wien Kulturgut
Kleeblattgasse (1.), benannt (25. Jänner 1863) nach dem Kleeblatthaus ("Zum steinernen [grünen] Kleeblatt"). 1350 findet sich die Bezeichnung bei den Pfeilschnitzern, 1351 Pfeilerstraße, 1356 Pfeilschnitzerstraße und 1383 beziehungsweise 1527 Unter den Pfeilschnitzern; im 18. Jahrhundert wird die Kleeblattgasse Ofenlochgassel (Ofenlucke; benannt nach dem Hausschild "Zum großen Ofenloch") genannt (ähnliche Bezeichnungen bis Mitte des 19. Jahrhunderts).
Gebäude
- Nummer 1-3 (Tuchlauben 9, Steindlgasse 2): "Zum Mohren", erbaut um 1790 (barocke Giebelfront gegen die Tuchlauben, Apotheke "Zum weißen Storch"), in der Folgezeit mehrfach verändert (1809, 1871, zuletzt nach Kriegsschäden 1945 restauriert).
- Nummer 2 (Tuchlauben 11): "Zum steinernen (grünen) Kleeblatt".
- Nummer 5: Durchhaus ("Zum kleinen Ofenloch"), im Kern zweite Hälfte 17. Jahrhundert; hier befand sich seit dem 14. Jahrhundert die Badestube "Zu den Röhren" (auch "Zum kleinen Ofenloch" genannt).
- Nummer 7: erbaut Ende des 17. Jahrhunderts, Geburtshaus von Anton Gräffer
- Nummer 9 (Kurrentgasse 10): "Zum großen Ofenloch", von Baumeister Josef Klee 1826/1827 zum eigenen Gebrauch errichtet.
Pfarrzugehörigkeit bis 1938
Bis 1938 lag die Standesführung in Österreich in den Händen der konfessionellen Behörden. Die Geburts-, Ehe-, und Sterbematriken von katholischen Bewohnerinnen und Bewohnern wurden von der zuständigen Pfarre geführt.
- ab 1863: ungerade Orientierungsnummern (ONr.) 1-9: Pfarre Am Hof; ONr. 2, 4, 11 und 13: Pfarre St. Peter
- ab 1908: Pfarre St. Peter
Quellen
Literatur
- Rudolf Geyer: Handbuch der Wiener Matriken. Ein Hilfswerk für Matrikenführer und Familienforscher. Wien: Verlag des Österreichischen Instituts für Genealogie, Familienrecht und Wappenkunde, 1929
- Gustav Gugitz: Bibliographie zur Geschichte und Stadtkunde von Wien. Hg. vom Verein für Landeskunde von Niederösterreich und Wien. Band 3: Allgemeine und besondere Topographie von Wien. Wien: Jugend & Volk 1956, S. 465
- Leopold Hochberger / Joseph Noggler: Geschichte der Wiener Apotheken. Wien: Verlag des Wiener Apotheker-Hauptgremiums 1917-1919. Band 2, S. 46 ff. (Nummer 1-3, Tuchlauben 9; Apotheke)
- Wilhelm Kisch: Die alten Straßen und Plätze von Wiens Vorstädten und ihre historisch interessanten Häuser. (Photomechan. Wiedergabe [d. Ausg. v. 1883]). Cosenza: Brenner 1967, Band 1, S. 624 f.
- Richard Perger: Straßen, Türme und Basteien. Das Straßennetz der Wiener City in seiner Entwicklung und seinen Namen. Wien: Deuticke 1991 (Forschungen und Beiträge zur Wiener Stadtgeschichte, 22)
- Friedrich Reischl: Die Wiener Prälatenhöfe. Wien: Selbstverlag 1919, S. 71
- Justus Schmidt / Hans Tietze: Dehio Wien. Wien: A. Schroll 1954 (Bundesdenkmalamt: Die Kunstdenkmäler Österreichs), S. 86
- Renate Wagner-Rieger: Das Wiener Bürgerhaus des Barock und Klassizismus. Wien: Hollinek 1957 (Österreichische Heimat, 20), S. 61 f.