Kleines Ofenloch
48° 12' 38.34" N, 16° 22' 11.99" E zur Karte im Wien Kulturgut
Kleines Ofenloch (1., Kleeblattgasse 5; Konskriptionsnummer 432).
Ursprünglich stand hier ein Durchhaus, das eine Verbindung zur Kurrentgasse herstellte und mit "Zum kleinen Ofenloch" beschriftet war. Darunter verstand man im 15. und 16. Jahrhundert die Feuerstellen der Schmiede, von denen es in dieser Gegend mindestens zwei gab. Die Gasse wurde daher mitunter "Ofenluke" genannt. Bis 1421 gehörte dieses Gebäude gemeinsam mit den Nachbargebäuden Nummer 7 und 9 zur Judenstadt und der Zugang war nur von der Kurrentgasse möglich. Im Gebäude befanden sich ein Bad und von 1398 bis 1421 eine Gastwirtschaft. Das Bad existierte wohl schon im letzten Viertel des 13. Jahrhunderts und war um 1339 verkauft worden.
Als 1421 die Juden infolge der Geserah aus Wien vertrieben wurden, wurde deren Besitz von Herzog Albrecht V. eingezogen und von diesem teils verkauft, teils verschenkt. Die weiterhin bestehende Badestube "Zu den Röhren" verkaufte er im Jahr 1431. Im Jahr 1494 kam es zu einem Ankauf des "hindern großen Hofes". 1542 wurde das Bad vom Zuhaus (heute Kurrentgasse 8) und 1714 vom späteren Haus Stadt 433 (Kleeblattgasse 7) getrennt.
Das Haus wurde im Jahr 1794 umgebaut.
Das Gebäude war neben dem Haus Stadt 434 ("Zum großen Ofenloch", Kleeblattgasse 9) namensgebend für die Ofenlochgasse (seit 1862 Kleeblattgasse).
Gewerbe und Firmen innerhalb des Hauses im Laufe der Jahre
- Gastwirtschaft
- Bad "Zu den Röhren"
Literatur
- Paul Harrer-Lucienfeld: Wien, seine Häuser, Geschichte und Kultur. Band 1, 2. Teil. Wien ²1951 (Manuskript im WStLA), S. 355-359