Steindlgasse
48° 12' 37.15" N, 16° 22' 10.95" E zur Karte im Wien Kulturgut
Steindlgasse (1.), benannt nach dem (bereits 1701 belegbaren) Hausschild „Zum Steindl" (1, Steindlgasse 4). Im 14. Jahrhundert (1368, 1387) wird die Gasse „Oberhalb der Pfeilschnitzer" genannt; nach der Auflösung der Judenstadt (1) wurde sie bis zur Kurrentgasse verlängert und hieß 1422 Gäßlein gegenüber Unser Frauen Brüdern den Carmeten (Karmeliterkloster; Orden der Brüder Unserer lieben Frau vom Berge Karmel) beziehungsweise 1435 Straße der weißen Brüder (nach dem Ordenshabit). 1701 wird die Steindlgasse gemeinsam mit der heutigen Seitzergasse als Seitzer- oder Currentengässel bezeichnet. Seit 1796 besitzt die Steindlgasse ihre heutige Ausdehnung.
Namen
Johann Georg Steindl (Staindl), Ratsmitglied, wurde für seinen tapferen Einsatz während der Zweiten Osmanischen Belagerung (1683) ein Haus in der heutigen Steindlgasse 4 als Geschenk überlassen (Konskriptionsnummer 429). Das Haus erhielt den Namen "Zum Steindl", das entsprechende Hausschild wurde später zum Namensgeber der Steindlgasse.
Pfarrzugehörigkeit bis 1938
Bis 1938 lag die Standesführung in Österreich in den Händen der konfessionellen Behörden. Die Geburts-, Ehe-, und Sterbematriken von katholischen Bewohnerinnen und Bewohnern wurden von der zuständigen Pfarre geführt.
- ab 1863: Pfarre Am Hof
- ab 1908: Pfarre St. Peter
Gebäude
Quellen
Literatur
- Felix Czeike: I. Innere Stadt. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1983 (Wiener Bezirkskulturführer, 1), S. 153
- Rudolf Geyer: Handbuch der Wiener Matriken. Ein Hilfswerk für Matrikenführer und Familienforscher. Wien: Verlag des Österreichischen Instituts für Genealogie, Familienrecht und Wappenkunde, 1929
- Richard Perger: Straßen, Türme und Basteien. Das Straßennetz der Wiener City in seiner Entwicklung und seinen Namen. Wien: Deuticke 1991 (Forschungen und Beiträge zur Wiener Stadtgeschichte, 22)
- Ludwig Rossa: Straßenlexikon von Wien. Wien 1929, ²1947
- Renate Wagner-Rieger: Das Wiener Bürgerhaus des Barock und Klassizismus. Wien: Hollinek 1957 (Österreichische Heimat, 20), S. 86