Urban Loritz
Loritz P. Urban (Joseph) OSB/Ordo Sancti Benedicti, * 1. Jänner 1807 Wien, † 30. September 1881 Wien 7, Westbahnstraße 17 (Hietzinger Friedhof), Seelsorger, Sohn eines Uhrmachers.
Er trat 1825 als Novize in das Schottenstift ein (1828 Profess, 1830 Priesterweihe) und studierte an der Universität Wien, wurde 1831 auf eigenen Wunsch Seelsorger im Choleraspital von Gumpendorf, hielt 1836-1841 pädagogische und pastoraltheoretische Vorlesungen an der Universität Wien und kam 1841 an die Pfarre Schottenfeld (1850 Pfarrer). Er war eine äußerst volkstümliche und originelle Priesterpersönlichkeit mit ausgeprägtem sozialem Empfinden; durch sein Wirken suchte er die sich auf dem „Brillantengrund" ergebenden sozialen Spannungen zu überbrücken. Loritz gründete 1853 eine Kleinkinder-Bewahranstalt zur Unterbringung verwahrloster Kinder und entwickelte Ideen zur künstlerischen Ausgestaltung seiner Pfarrkirche (7, Westbahnstraße 17).
Goldene Salvatormedaille der Stadt Wien, Dr. h. c. theol. (Universität Wien).
Siehe auch Urban-Loritz-Denkmal, Urban-Loritz-Platz.
Literatur
- Österreichisches biographisches Lexikon 1815–1950. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften / Wien/Graz: Böhlau 1954-lfd.
- Hans Rotter: Neubau. Ein Heimatbuch des 7. Wiener Gemeindebezirkes. Wien: Deutscher Verlag für Jugend und Volk 1925, S. 139, 184
- Alfred Missong: Heiliges Wien. Ein Führer durch Wiens Kirchen und Kapellen. Wien: Wiener Dom-Verlag ³1970, S.148
- Anselm Weißenhofer: Das Schottenfeld. In: Alt-Wiener Kalender für das Jahr 1924. Zürich / Wien [u.a.]: Amalthea-Verlag 1924, S. 125
- Vaterland, 01.10.1881