Vinzenz von Paul
Vinzenz von Paul, * 24. April 1581 in Ranquines in Pouy, heute St-Vincent-de-Paul in der Gascogne in Frankreich, † 27. September 1660 in Paris, Priester, Ordensgründer.
Biografie
Vinzenz kam als drittes Kind der armen Bauernfamilie de Paul zur Welt und wurde von seiner Familie zum Priesterberuf bestimmt. Er studierte Theologie in Toulouse und wurde 1600 zum Priester geweiht, ab 1608 lebte er in Paris, war ab 1610 geistlicher Berater der Königin Margarete von Valois sowie Hauslehrer und Hauskaplan bei der adeligen Familie de Gondi. Die Diskrepanz zwischen der Oberflächlichkeit des höfischen Lebens einerseits und die Armut auf der Straße andererseits stimmten Vinzenz nachdenklich. 1617 verspricht er in einem Gelübde, sein Leben in den Dienst Armer und Kranker zu stellen. Gemeinsam mit Louise de Marillac gründet er die erste Caritas-Schwesternschaft "Confrérie de la Charité", eine Gemeinschaft von Laienschwestern, aus der 1632 die Gemeinschaft der "Töchter der christlichen Liebe" (später bekannt als Barmherzige Schwestern vom hl. Vinzenz von Paul wurde. Wenig später folgte die Gründung einer Gemeinschaft für männliche Laienkräfte, die "Serviteurs des pauvres" (Diener der Armen). 1625 gründete er die "Kongregation der Mission", nach dem Sitz der Gemeinschaft nahe der Pariser Kirche St. Lazare Lazaristen genannt. 1638 begann Vinzenz von Paul mit der Gründung von Waisenhäusern, richtete in Paris Volksküchen und Lazarette ein, um den Opfern des Bürgerkrieges zu helfen.
Antoine-Frederic Ozanam fasste 1833 verschiedene Vereinigungen, die auf Vinzenz' Spiritualität gründen, in den Vinzenz-Konferenzen zusammen.
Vinzenz von Paul kann als Begründer der neuzeitlichen Caritas gelten. Er wurde am am 13. August 1729 selig- und 16. Juni 1737 heiliggesprochen.